Hypertoniker profitieren schon nach kurzer Zeit von Lebensstiländerungen

HANNOVER (mar). Durch Veränderungen des Lebensstils während eines kardiologischen Rehaprogramms läßt sich bei Patienten mit Bluthochdruck bereits in drei bis vier Wochen das kardiovaskuläre Risiko signifikant senken. Dies verdeutlicht eine Studie mit 966 Hypertonikern, die als Poster bei der Hochdruckliga-Tagung in Hannover präsentiert wurde.

Veröffentlicht:

Mit der Studie sollte geklärt werden, inwieweit sich außer der Hypertonie auch andere kardiovaskuläre Risikofaktoren durch Maßnahmen wie regelmäßiges Training und Ernährungsumstellung günstig beeinflussen lassen.

Zu Beginn und am Ende einer mehrwöchigen kardiologischen Reha wurde der Blutdruck mit Gelegenheitsmessung, 24-Stunden-Blutdruckmessung und Ergometrie (100 Watt) kontrolliert. Außerdem wurde anhand eines Risiko-Scores das kardiovaskuläre Risiko bestimmt.

In den Score gingen mit jeweils einem Punkt ein: Alter (> 65 Jahre bei Frauen, > 55 Jahre bei Männern), Rauchen, Bewegungsmangel (weniger als zweimal 30 Minuten Bewegung pro Woche), Diabetes mellitus, Adipositas (BMI > 30 kg / m2) und Gesamtcholesterin (> 200 mg / dl).

Maximal sechs Punkte konnten erreicht werden, wobei 1 Punkt einem geringen und 6 Punkte einem hohen kardiovaskulären Risiko entsprachen.

Bei den 966 hypertonen Teilnehmern wurde durch lebensstilverändernde Maßnahmen während des im Mittel 25 Tage dauernden Rehaprogramms eine klare Verminderung aller Risikofaktoren um insgesamt 49 Prozent erzielt. Dies entspricht einer Senkung des kardiovaskulären Risikos von 3,8 auf 2,1 Punkte, wie die Autoren um Professor Ingomar-Werner Franz von der Rehaklinik Wehrawald in Todtmoos berichten.

Signifikant (p < 0,001) vermindert wurden im einzelnen:

  • der Gelegenheitsblutdruck (von im Mittel 166 / 104 auf 142 / 91 mmHg),
  • der Blutdruck unter Belastung (von 218 / 113 auf 186 / 100 mmHg),
  • der durchschnittliche Blutdruck am Tag (von 138 / 90 auf 132 / 85),
  • der BMI (von 31,5 auf 29,5 kg / m2),
  • das Gesamtcholesterin (von 242 auf 189 mg / dl),
  • das LDL-Cholesterin (von 163 auf 128 mg / dl)
  • und die Triglyzeride (von 178 auf 119 mg / dl).
Mehr zum Thema

I-STAND-Intervention

Weniger Sitzen senkt Blutdruck bei Älteren

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen