Bei hohem Blutdruck wird initiale Kombitherapie empfohlen

HANNOVER (grue). Die Qualität der Blutdruckeinstellung bestimmt maßgeblich den therapeutischen Nutzen einer Hochdrucktherapie. Dabei spricht vieles für eine frühe Kombinationstherapie, besonders bei Patienten mit initial hohem Blutdruck.

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Darauf hat Professor Rainer Düsing aus Bonn bei einer Veranstaltung des Unternehmens Novartis in Hannover hingewiesen. Die primäre Kombinationstherapie wird auch von der Deutschen Hochdruckliga empfohlen.

Anfangs wird dafür zum Beispiel eine niedrig dosierte Fixkombination gewählt, die sich bei Bedarf aufdosieren läßt. Probleme mit der Compliance gibt es nicht, denn für die Patienten bleibt es bei einer Tablette täglich. Durch das Umsteigen auf die höhere Dosierung verbessert sich noch einmal deutlich die Blutdruckeinstellung, wie Düsing erläuterte.

Mit CoDiovan® forte stehe die einzige feste Kombination aus 160 mg Valsartan und 25 mg Hydrochlorothiazid zur Verfügung. "Sie zeichnet sich durch besonders hohe Effektivität aus", so Düsing.

Mit einer Blutdrucksenkung von im Mittel 20,5 mmHg systolisch und 11,2 mmHg diastolisch sei das Medikament besser wirksam als übliche Mehrfachkombinationen. Das hat eine Meta-Analyse von 354 Studien ergeben.

Valsartan mobilisiert die Senkungsreserve des Diuretikums und bietet Schutz für Herz, Nieren und Gefäße. Wie Düsing erläuterte, sind Angiotensin-Rezeptorblocker wie Valsartan in der Organprotektion den ACE-Hemmern ebenbürtig, auch wenn dies für einige Indikationen noch nicht so gut dokumentiert ist.

Klar dokumentiert sei dies bei diabetischer Nephropathie, "da spricht die Studienlage für Angiotensin-Rezeptorblocker", so Düsing. So konnte Valsartan in der MARVAL-Studie bei nierenkranken Diabetikern die Albuminausscheidung stärker senken als der Kalziumantagonist Amlodipin, und zwar unabhängig vom Ausmaß der Blutdrucksenkung.

Auch Neuerkrankungen an Diabetes mellitus können mit Valsartan verhindert werden, und zwar im Vergleich zu Amlodipin um 23 Prozent. Eigentlich gilt der Kalziumkanalblocker als stoffwechselneutral - es war also nicht einfach, gegen dieses Vergleichsmedikament zu punkten, so Düsing.

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