Irbesartan schützt hypertrophe Herzen von Hypertonikern

ERLANGEN (wst). Eine linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) und unabhängig davon auch LVH-typische Zeichen im EKG gehen bei Hypertonikern mit erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsraten einher. Umgekehrt bessert eine LVH-Regression die Prognose. Antihypertensiva sollten deshalb auch strukturellen wie funktionellen Zeichen einer LVH entgegenwirken.

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Der AT1-Rezeptor-Blocker Irbesartan hat sich hier in der aktuellen CVIP (Cardio Vascular Irbesartan Project)-Studie erneut dem Betablocker Atenolol als überlegen erwiesen, wie Professor Roland Schmieder vom Universitätsklinikum Erlangen bei einer von Bristol-Myers Squibb unterstützten Veranstaltung berichtet hat.

In der randomisierten doppelblinden Studie hatten 240 Hypertoniker mit noch geringen Endorganschäden 18 Monate lang einmal täglich 150 mg Irbesartan oder 50 mg Atenolol erhalten. Ließ sich so der Blutdruck nicht normalisieren, wurde zunächst die Dosis verdoppelt. Reichte auch das nicht aus, konnten Hydrochlorothiazid und Amlodipin hinzugefügt werden.

Bei den letztlich erreichten Blutdruckwerten, dem Anteil der Patienten, bei denen eine Verdopplung der Dosis nötig war, sowie dem Anteil der Patienten, die zusätzlich Hydrochlorothiazid und Amlodipin bekamen, gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen der Therapie mit Atenolol und Irbesartan, das von BMS als Karvea® angeboten wird.

Zeichen einer LVH-Regression habe es während der 18 Studienmonate jedoch nur unter Irbesartan gegeben, so Schmieder bei der Veranstaltung in Erlangen.

Bei Berücksichtigung elektrokardiographischer LVH-Parameter sei der Vorteil von Irbesartan dabei deutlicher gewesen als bei Berücksichtigung der echokardiographischen Befunde.

Denn sämtliche LVH-relevanten EKG-Parameter besserten sich nur unter Irbesartan signifikant. Echokardiographisch konnte auch unter Irbesartan nur in der Quartile der Patienten mit dem schlechtesten Ausgangsbefund, nicht aber im Gesamtkollektiv, eine signifikante LVH-Regression ermittelt werden.

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