Sartane können mehr als nur den Blutdruck senken
Das ausschließliche Augenmerk auf den systolischen und diastolischen Blutdruck genügt modernen Standards in der Hypertonie-Behandlung nicht mehr.
Zunehmend kommt nach Meinung von Professor Rainer Böger der Pulsdruck, die Differenz zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck, ins Blickfeld, da sich die Blutdruckamplitude für die Vorhersage letaler kardiovaskulärer Ereignisse als bedeutsame Größe herausgestellt hat.
Damit ist zu fordern, daß in der Hypertonie-Behandlung immer auch angestrebt werden sollte, außer dem systolischen und diastolischen Blutdruck speziell auch die Blutdruckamplitude zu senken. Dies gelingt nach Böger gut mit ACE-Hemmern, Sartanen und Kalziumantagonisten, vergleichsweise schlechter mit Diuretika, Betablockern und Alphablockern.
Einige Antihypertensiva erfüllen noch viel weitergehende Anforderungen. So hob Böger bei einem Symposium des Unternehmens Bayer die Verbesserung der Insulinempfindlichkeit durch Sartane, insbesondere durch Telmisartan (etwa Kinzalmono®), hervor, und verwies auf erste Daten, wonach speziell dieses Präparat den Lipidmetabolismus günstig beeinflußt.
Professor Georg Nickenig aus Homburg hat in Untersuchungen festgestellt, daß Sartane über die Blockade des AT1-Rezeptors auch Inflammationsparameter verringern und Zeichen einer endothelialen Dysfunktion zurückbilden. Dies spreche für eine Hemmung der Atherogenese. (KHS)