Häufiger Apoplex als Herzinfarkt bei Hypertonie

BERLIN (gvg). Menschen mit Bluthochdruck sind möglicherweise stärker durch Schlaganfälle als durch Herzinfarkte gefährdet. In einer Studie war die Rate von Schlaganfällen bei Hypertonikern höher als die Rate von Herzinfarkten.

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"Bisher galt die Annahme, daß koronare Ereignisse bei Hypertonikern häufiger und früher auftreten als zerebrovaskuläre Ereignisse", hat Professor Rainer Düsing aus Bonn auf der Tagung der Hochdruckliga berichtet. Auswertungen der Oxvasc-Studie stellten dieses Dogma jetzt in Frage, so Düsing.

Die Oxvasc-Studie ist eine prospektive epidemiologische Studie über einen Zeitraum von viereinhalb Jahren in der Region Oxfordshire in England. Sie wurde jetzt online in der Zeitschrift "Lancet" veröffentlicht. Bei den Teilnehmern mit arterieller Hypertonie lag die Schlaganfallinzidenz in dieser Zeit bei 3,4 Prozent, die Inzidenz koronarer Ereignisse dagegen bei 3,1 Prozent.

Die höhere Rate von Schlaganfällen im Vergleich zu Herzinfarkten sei in allen Altersstufen beobachtet worden, sagte Düsing. In Großbritannien sei aufgrund dieser Zahlen eine Debatte über die Förderung der Schlaganfallforschung entbrannt. Die Forschung erhält dort nur ein Zwanzigstel des Geldes, das in die kardiovaskuläre Forschung gesteckt wird.

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