RAS-Hemmstoffe reduzieren das Vorhofflimmern

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ACE-Hemmer und AT1-Rezeptorblocker hemmen das Renin-Angiotensin-System (RAS) und verhindern bei Patienten mit Bluthochdruck ein Vorhofflimmern. Dadurch sinkt das Risiko für einen Schlaganfall.

In einer Metaanalyse von elf Studien mit über 56 000 kardiovaskulär erkrankten Patienten wurde der antiarrhythmische Effekt von RAS-Hemmstoffen untersucht, wie Professor Joachim Schrader aus Cloppenburg bei einer Veranstaltung des Unternehmens MSD in Berlin berichtet hat.

Demnach senken ACE-Hemmer und AT1-Blocker das Risiko für erstmaliges Vorhofflimmern um fast 30 Prozent, und zwar am stärksten bei herzinsuffizienten Patienten und bei Hypertonikern mit linksventrikulärer Hypertrophie (LVH). Eine LVH verstärkt den arteriellen Druck und kann über eine linksatriale Dilatation das Flimmern auslösen.

"Vorhofflimmern ist für jeden fünften Schlaganfall die Ursache und sollte deshalb unbedingt verhindert werden", sagte Schrader. "Bluthochdruck ist die häufigste Ursache des Vorhofflimmerns, deshalb ist für Hypertoniker mit LVH die Prävention besonders wichtig".

Wie sehr die Patienten davon profitieren, zeigt die LIFE-Studie (Losartan Intervention For Endpoint reduction in hypertension). In dieser Studie wurden fast 10 000 Patienten mit Hypertonie und LVH entweder mit dem AT1-Blocker Losartan (Lorzaar®) oder mit einem Betablocker behandelt. Mit Losartan war während 4,8 Jahren die Rate für Vorhofflimmern um 33 Prozent geringer als mit dem Betablocker.

Außerdem hatte das Sartan eine deutliche sekundärpräventive Wirkung bei Patienten, die bereits zu Beginn der Studie unter Vorhofflimmern litten. Sie hatten mit Losartan eine um 44 Prozent niedrigere Schlaganfallrate als mit dem Betablocker Atenolol (Ereignisrate 11,5 vs. 20,5 Prozent). "Dieses Ergebnis belegt, wie wichtig RAS-Hemmstoffe für Patienten mit Vorhofflimmern sind", so Schrader.

Auch die PROGRESS-Studie (Perindopril PROtection aGainst REcurrent Stroke Study) habe das bestätigt. Für diese Untersuchung wurden Patienten mit Schlaganfall und Vorhofflimmern mit einem ACE-Hemmer behandelt. Ihr Risiko für schwere vaskuläre Komplikationen war signifikant geringer im Vergleich zu Patienten, die Placebo erhielten. (grue)

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