Hausärzte werden bei KHK-Prävention unterstützt

BERLIN (ob). Trotz eines reichhaltigen Repertoires an Blutdrucksenkern ist die Versorgung von Hypertonikern in Deutschland noch immer unbefriedigend. Experten halten eine Intensivierung der Hochdrucktherapie zur besseren Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen für notwendig. Ob Hausärzte dabei effektiver unterstützt werden können, wird derzeit in der PROTECT-Studie geprüft.

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Bei der Prävalenz der Hypertonie in der Bevölkerung rangiert Deutschland im internationalen Vergleich auf einem Spitzenplatz. Bei der Versorgung von Patienten mit Bluthochdruck ist dieses Land dagegen von einem vorderen Rang noch weit entfernt.

Die Blutdruckkontrolle sei - gemessen an den empfohlenen Zielwerten - "nach wie vor suboptimal", konstatierte Professor Peter Dominiak aus Lübeck auf einem vom Unternehmen MSD in Berlin ausgerichteten Ärzte-Symposium. Nur bei etwa jedem achten Hypertoniker werde in der Praxis auch tatsächlich eine den Empfehlungen entsprechende Blutdruckeinstellung (unter  140 / 90 mmHg) erreicht.

Nicht wenige Barrieren stehen dem Erfolg der Hochdrucktherapie in der Praxis im Weg. In der im Herbst vorigen Jahres gestarteten PROTECT-Studie (Programm zur optimierten Versorgung von Hypertonikern durch ein interaktives Informationsregime) wird nun geprüft, ob sich zumindest einige davon durch stärkere Unterstützung der Ärzte ausräumen lassen.

Unterstützung erfahren die beteiligten niedergelassenen Ärzte in erster Linie durch die angebotene intensivierte (CME)-Fortbildung. Etwa 3000 Ärzten sollen die Möglichkeit zur Teilnahme an Informationsveranstaltungen zu Hypertonie-relevanten Themen erhalten. Das Angebot impliziert bei auftauchenden Fragen auch die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit beratenden Bluthochdruck-Experten.

Weitere 1000 Ärzte und ihre Patienten dienen als Kontrollgruppe. Ingesamt sollen im Zeitraum des über 13 Monate laufenden Projekts Daten von mehreren zehntausend Patienten mit anfangs unbefriedigend eingestellter oder neu aufgetretener Hypertonie zentral erfaßt werden.

Geklärt werden soll, ob sich die Strategie der intensivierten interaktiven Information am Ende positiv auf die Qualität der Blutdruckeinstellung auswirkt. Als Parameter werden dazu meßbare Organschäden wie die Mikroproteinurie oder auch die Häufigkeit klinischer Komplikationen herangezogen.

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