Fixkombination wirkt zuverlässig bei schwerer Hypertonie

MADRID (mop). Die erste Fixkombination eines Kalziumantagonisten mit einem AT1-Antagonisten, Amlodipin und Valsartan, senkt bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Hypertonie den systolischen Blutdruck bis zu 43 mmHg.

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Daraus ergibt sich eine Reduktion des Risikos für kardiovaskuläre Ereignisse: Durch jede Blutdrucksenkung um 20 zu 10 mmHg wird das Risiko halbiert. Mit einer Hypertonie-Prävalenz von über 50 Prozent nimmt Deutschland international einen Spitzenplatz ein. Nur bei 70 Prozent der Hypertoniker ist der Hochdruck bekannt. Nur bei 30 Prozent von ihnen wird der Zielblutdruck von 140 zu 90 mmHg und bei Diabetikern von 130 zu 80 mmHg erreicht.

"Daran hat sich in den vergangenen zehn Jahren kaum etwas geändert", sagte Professor Hermann Haller von der Medizinischen Hochschule Hannover in Madrid. Dies sei ein Zeichen dafür, daß hoher Blutdruck als kardiovaskulärer Risikofaktor noch nicht ernst genug genommen wird, so Haller bei einer Pressekonferenz von Novartis beim europäischen Hochdruckkongreß.

    Beide Substanzen haben eine komplementäre Wirkung.
   

Meist ist eine Kombinationstherapie notwendig, damit die Patienten die Zielwerte erreichen. Mit der neuen Fixkombination Amlodipin/Val-sartan, ab 2007 als Exforge® erhältlich, steht ihnen ein effektives Antihypertensivum zur Verfügung.

An einer randomisierten doppelblinden Phase-III-Studie haben 130 Patienten mit diastolischem Blutdruck von 110 und bis 119 mmHg teilgenommen. Bei ihnen senkte die Kombination den Blutdruck um 36 zu 29 mmHg und damit stärker als die Vergleichskombination Lisinopril/HCT mit 32 zu 28 mmHg. Die Patienten hatten sechs Wochen lang entweder die Fixkombination Amlodipin/Valsartan (5/160 mg) oder Lisinopril/HCT (10/12,5 mg) erhalten.

Lag nach zwei Wochen der diastolische Blutdruck noch über 90 mmHg, konnte die Dosis von Amlodipin und Lisinopril verdoppelt werden. Als besonders eindrucksvoll bezeichnete Professor Peter Trenkwalder aus Starnberg die Blutdrucksenkung der neuen Fixkombination bei Patienten mit systolischen Ausgangswerten über 180 mmHg. Bei ihnen sank der Blutdruck um 43 zu 26 mmHg versus 31 zu 22 mmHg bei Lisinopril/HCT.

Bei allen Patienten wurde der diastolische Blutdruck um mindestens 10 mmHg gesenkt, bei 96 Prozent mit Lisinopril/HCT. Die empfohlenen diastolischen Zielwerte wurden bei 80 Prozent im Vergleich zu 77 Prozent erreicht.

Beide Therapien waren gut verträglich. Typische unerwünschte Wirkungen des Dihydropyridins - Kopfschmerzen und Ödeme - waren bei Amlodipin/Valsartan häufiger. Nach den Erfahrungen insgesamt sind sie aber mit der Fixkombination seltener als mit Amlodipin allein, so Trenkwalder.

Amlodipin und Valsartan wirken komplementär, wie Professor Thomas Unger aus Berlin sagte. Zudem seien sie im Vergleich zur Amlodipin-Monotherapie besser verträglich und verursachten seltener Ödeme. Daher handle es sich um eine sinnvolle Fixkombination.

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