Renin-Hemmer schützt außer dem Herz auch die Nieren
BOCHUM (Rö). Neue Daten bestätigen organprotektive Effekte des neu für Hypertoniker zugelassenen direkten Renin-Hemmers Aliskiren.
Nach ersten Daten zur Kardioprotektion sind jetzt auch Ergebnisse einer Studie zur Nephroprotektion bekannt geworden. Professor Roland Schmieder von der Universität Erlangen-Nürnberg hat die Daten bei einer Veranstaltung des Unternehmens Novartis zur Hochdruckliga-Tagung in Bochum präsentiert. Sie waren kürzlich erstmals beim US-Nephrologen-Kongress vorgestellt worden. Die Daten zum Nierenschutz betreffen die AVOID×-Studie. In dieser Studie hatten 496 Diabetiker zusätzlich zur optimalen Therapie einschließlich Losartan noch Aliskiren (Rasilez®) erhalten.
Kriterium war die Veränderung des Albumin-Kreatinin-Quotienten im Morgenurin. Er nahm mit dem Renin-Hemmer in sechs Monaten um 18 Prozent ab, mit Placebo um zwei Prozent zu. Anders ausgewertet: Die Rate, bei denen der Wert um mehr als 50 Prozent reduziert war, war mit 25 Prozent doppelt so hoch wie bei Placebo, wo sie 13 Prozent betrug.
Dass der vor kurzem in Deutschland für die Hypertonie-Therapie eingeführte Renin-Hemmer auch bei Herzinsuffizienz-Patienten Vorteile hat, haben Daten belegt, die kürzlich beim Kardiologen-Kongress in Wien vorgestellt worden sind. Hier lautet das Studienakronym ALOFT×. Diese Studie mit 302 Herzinsuffizienz- Patienten hat belegt, dass Aliskiren zusätzlich zu optimaler Therapie bei Herzinsuffizienz den Spiegel wichtiger neurohumoraler Parameter, etwa das B-Typ natriuretische Peptid (BNP) oder das N-terminale BNP (NT-BNP) senkt. Solche Parameter sind für Herzinsuffizienz charakteristisch. Erhöhte Spiegel gehen mit einer schlechten Prognose einher. Alle Patienten in der Studie waren optimal wegen Herzinsuffizienz behandelt, also mit einem ACE-Hemmer oder Sartan plus einem Betablocker.
×ALOFT: Aliskiren Observation of Heart Failure Treatment Study.
×AVOID: Aliskiren in the Evaluation of Proteinuria in Diabetes