Mit Hochdruck aus der Klinik

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PARIS (nös). Die Folgen der EHEC-Epidemie aus dem vergangenen Jahr werden für manche Patienten spürbar bleiben.

Denn obwohl die Ärzte das hämolytisch-urämische Syndrom bei den allermeisten Patienten in den Griff bekommen konnten, haben etliche Patienten während ihrer Erkrankung eine Hypertonie entwickelt.

Das zeigt zumindest eine Analyse aus prospektiv und retrospektiv erhobenen Daten, die beim europäischen Nephrologenkongress ERA-EDTA am Freitag in Paris vorgestellt wurde (NDT 2012; 27(suppl 2): FP076).

Von 371 erkrankten Erwachsenen aus 27 Kliniken waren am Tag der Einweisung nur 15,2 Prozent wegen Bluthochdrucks in Behandlung (134,6/79,6 mmHg), insgesamt 21,5 Prozent wurden hatten eine Bluthochdruck-Therapie in ihrer Krankengeschichte.

Nach der Entlassung schnellte der Anteil der Patienten mit Hypertonie allerdings in die Höhe: 41,7 Prozent aller Patienten waren auf Antihypertensiva angewiesen.

Langzeitbeobachtung nötig

Von den Patienten, die zuvor keinen Bluthochdruck hatten, entwickelte jeder Vierte eine Hypertonie. Entsprechend stieg auch der Einsatz antihypertensiver Medikamente, wie etwa Diuretika (von 10,5 auf 26,4 Prozent), Calciumantagonisten (6,2 auf 23,7 Prozent und Betablocker (9 auf 20 Prozent).

Die Studienautoren aus Hannover und Hamburg befürworten deshalb eine langfristige Nachbeobachtung, um herauszufinden, bei wie vielen Patienten der Bluthochdruck persistiert.

Ein anderes Nephrologen-Team aus Hamburg konnte zudem zeigen, dass die Morbidität bei Kindern vergleichbar war mit pädiatrischen HUS-Erkrankungen vor der Epidemie (NDT 2012; 27(suppl 2): FO033).

Das mediane Alter war in der retrospektiven Analyse von 90 Kindern aus 12 Kliniken mit 11,5 Jahren (0,6 bis 17,5) vergleichsweise hoch. Vier Kindern litten auch noch während eines viermonatigen Follow-up-Zeitraums an einer chronische Nierenerkrankungen (Stadium 3 oder 4).

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