Stimulation

Manschette mit Elektroden soll Blutdruck senken

Veröffentlicht:

FREIBURG. Mit einer Manschettenelektrode lässt sich eine therapieresistente Hypertonie ohne Nebenwirkungen behandeln. Mikrosystemtechniker aus Freiburg implantierten die neue Elektrode mit 24 Kanälen um den Vagusnerv am Hals.

Zunächst analysiert das Gerät, welche Elektrode den Nervenfasern, die das Blutdrucksignal übertragen, am nächsten liegt. Dann wird durch Elektrostimulation die Information in diesen Fasern überschrieben, ohne weitere Faserbündel zu beeinflussen.

Dieses Verfahren mit individueller Analyse, Selektion und Stimulation wurde "BaroLoopTM" genannt. Bei Ratten sank der mittlere Blutdruck um 30 Prozent ohne Reduktion von Herzschlag- oder Atemfrequenz. (J Neural Eng 11 036011).

Die Idee zum Forschungsvorhaben entstand 2004 im Rahmen der Einrichtung der Peter-Osypka-Stiftungsprofessur für Neuroelektronische Systeme an der Klinik für Neurochirurgie. Nachdem die Wissenschaftler mit Versuchen die prinzipielle Machbarkeit der Manschettenelektrode nachgewiesen haben, werden sie nun ein vollständig implantierbares System entwickeln.

Da es sich gemäß Medizinproduktegesetzen um ein aktives Implantat handelt, das höchste Sicherheitsanforderungen erfüllen muss, ist mit einem Zeitraum von mindestens zehn Jahren bis zu einem zugelassenen Produkt zu rechnen. (eb)

Mehr zum Thema

Weniger Herzerkrankungen seit 2017

Zahlen bei KHK sind rückläufig

I-STAND-Intervention

Weniger Sitzen senkt Blutdruck bei Älteren

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen