Labortipp

Klarheit durch Biomarker

Zwei neue einfache Tests erlauben eine zuverlässige Kurzzeitvorhersage der Präeklampsie.

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NEU-ISENBURG. Die Diagnose der Präeklampsie ist schwierig, weil die Leitsymptome - erhöhter Blutdruck und erhöhte Eiweißausscheidung im Urin - auch bei schweren Verläufen häufig fehlen. Umgekehrt können diese unspezifischen klinischen Symptome aber auch durch andere Grunderkrankungen, etwa eine chronische Nierenerkrankung, verursacht sein. Zudem ist der zum Teil dramatische Verlauf der Erkrankung mit den bisherigen Mitteln nicht vorhersehbar.

Inzwischen gibt es zwei Biomarker, die eine erheblich größere Trennschärfe als die bisherige Standarddiagnostik aufweisen. Zudem erlauben die einfachen Tests eine zuverlässige Kurzzeitvorhersage der Erkrankung und ermöglichen so eine auf das individuelle Risiko angepasste Behandlung, so die Ergebnisse der PROGNOSIS-Studie (NEJM 2016; 374: 13). Die beiden Proteine, aus denen ein Quotient gebildet wird, heißen sFlt-1 (soluble fms-like Tyrosinkinase-1) und PlGF (Placental Growth Factor) und gehören zu den sogenannten Angiogenesefaktoren. Als Untersuchungsmaterial sollte stets Serum verwendet werden, das nicht länger als 48 Stunden bei 2-8° C gelagert wurde.

EBM-Abrechnung nach EBM-Ziffer 32416 (ähnliche Untersuchungen unter Angabe der Art der Untersuchung, 24,90 Euro).

GOÄ-Abrechnung: Die Abrechnung erfolgt nach der GOÄ-Ziffer 4069 (29,15 im einfachen Satz bei Einmalbestimmung).

Der Labortipp erscheint in Kooperation

mit dem Verband der Diagnostica- Industrie (VDGH)

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