Kombitherapie mit Nicotinsäure bremst Atherosklerose-Progression

FRANKFURT AM MAIN (Rö). Bei Patienten, die zusätzlich zu einer Statin-Therapie Nicotinsäure in retardierter Form einnehmen, ist die Progression der Atherosklerose in einer neuen Studie fast gestoppt worden. Bei alleiniger Statin-Therapie ist sie jedoch fortgeschritten.

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Dies ist das Hauptresultat der ARBITER 2 (ARterial Biology for the Investigation of the Treatment Effects of Reducing Cholesterol)-Studie. Sie ist beim US-Kardiologen-Kongreß in New Orleans und per Videoübertragung in Frankfurt am Main bei einer Veranstaltung von Merck Pharma vorgestellt worden.

Die kontrollierte Studie hat den Effekt zweier Therapien verglichen: die Kombination Statin plus 1000 mg retardierte Nicotinsäure (Niaspan®) mit der alleiniger Statin-Therapie. Die 167 Studienteilnehmer hatten alle eine KHK, ein LDL-Cholesterin von im Mittel 89 mg/dl und ein HDL-Cholesterin von im Mittel 40 mg/dl. Beurteilt wurde der Therapieeffekt nach einem Jahr anhand der Intima-Media-Dicke der Carotis. Dies ist ein etabliertes Ultraschall-Verfahren, das bereits in Statin-Studien genutzt worden ist.

Das Ergebnis hat Studienleiter Dr. Allen J. Taylor vom Walter Reed Army Medical Center in Washington DC bekanntgegeben: Bei den Patienten mit einem Statin hatte die Intima-Media-Dicke signifikant um 0,044 mm zugenommen. Bei der Kombinationstherapie jedoch war die Zunahme nicht signifikant und mit 0,014 mm nur gering. Dies sind 68 Prozent weniger als bei der Statin-Therapie.

Bei der Zahl der kardiovaskulären klinischen Ereignisse reichte die Patientenzahl für die statistische Signifikanz nicht aus. Aber es zeigte sich ein starker Trend: 9,6 Prozent der Patienten mit der Statin-Therapie hatten ein Ereignis, jedoch nur 3,8 Prozent mit Statin plus Nicotinsäure. Der Effekt der Kombitherapie wird auf eine Steigerung des HDL-Cholesterins um 21 Prozent zurückgeführt.

Trotz häufiger Flushs durch die Nicotinsäure haben über 90 Prozent der Patienten die Studie beendet.

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