Vorteil für duale Plättchenhemmung bei Infarkt

STOCKHOLM (grue). Patienten mit ST-Hebungs-Herzinfarkt profitieren von der dualen Plättchenhemmung mit ASS und Clopidogrel. Das belegt die COMMIT-Studie, über deren Daten jetzt erneut beim Europäischen Kardiologie-Kongreß in Stockholm diskutiert wurde.

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An der chinesischen Studie haben fast 46 000 Patienten mit Herzinfarkt und ST-Hebung teilgenommen. Innerhalb von 24 Stunden wurde eine antithrombotische Therapie begonnen. Alle Patienten erhielten während des bis zu vierwöchigen Klinikaufenthaltes im Mittel 162 mg ASS täglich, dazu täglich 75 mg Clopidogrel (in Deutschland als Iscover® und Plavix® auf dem Markt) oder Placebo.

Mit der dualen Plättchenhemmung gab es über einen Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 15 Tagen signifikant weniger Todesfälle, Re-Infarkte und Schlaganfälle, wie Dr. Zheng-Ming Chen aus Oxford auf einem Symposium von Bristol-Myers Squibb und Sanofi-Aventis berichtet hat.

Der primäre kombinierte Endpunkt aus diesen drei Ereignissen wurde bei 10,1 Prozent der mit ASS/Placebo behandelten Patienten dokumentiert, und bei 9,2 Prozent der mit ASS/Clopidogrel behandelten. Die relative Unterschied in den Raten von neun Prozent sei signifikant, so Chen. Auch die Rate der Todesfälle war mit Clopidogrel signifikant um sieben Prozent niedriger als mit ASS/Placebo.

Schwere Blutungskomplikationen waren mit je 0,6 Prozent in beiden Gruppen selten und unabhängig von einer eventuellen zusätzlichen Fibrinolyse. Auch ältere Patienten hatten kein erhöhtes Blutungsrisiko unter Clopidogrel. "Die Zusatztherapie mit Clopidogrel ist sicher und verringert die Komplikationsrate", so Chen.

Die absolute Risikoreduktion von etwa einem Prozentpunkt bedeute im größeren Kontext: "Wenn tausend Infarktpatienten im Akutstadium zusätzlich Clopidogrel erhalten, werden damit zehn schwere vaskuläre Komplikationen vermieden".

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