Registerdaten belegen zu wenig PTCA bei Frauen

MANNHEIM (skh). Ergebnisse der Versorgungsforschung belegen erneut, dass Frauen mit Herzinfarkt nicht optimal therapiert werden. Nach Registerdaten werden Frauen mit ST-Hebungsinfarkt um so seltener per Katheter und Stent behandelt, je höher ihr Risiko für ischämische Folgeereignisse und Tod ist.

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Registerdaten belegen zu wenig PTCA bei Frauen

© Foto: DAK / Wigger

Wird das Risiko für Folgeereignisse nach einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI) mit dem TIMI*-Risc-Score bewertet, so ergibt sich bei Frauen ein paradoxes Bild, sagt Professor Jochen Senges aus Ludwigshafen: Frauen mit STEMI haben von vornherein ein höheres Risiko für Folgeereignisse als Männer. 41 Prozent dieser Frauen und nur 18 Prozent der Männer haben einen TIMI über fünf. Bei einem maximalen TIMI-Wert von sieben ist das Risiko am größten. Ein Grund dafür sei, dass Frauen einen STEMI im Durchschnitt zehn Jahre später bekommen als Männer, so Senges beim Kardiologen-Kongress in Mannheim.

Außerdem werden gerade Hochrisiko-Patientinnen weniger intensiv behandelt. Bei einem TIMI über fünf bekommen 27  Prozent eine PTCA, bei Werten von drei bis fünf sind es 58  und bei null bis zwei 77 Prozent. "Bei einem STEMI werden die kränkesten Frauen am schlechtesten behandelt", so Senges. Die Daten stammen von 30 000 STEMI-Patienten aus dem MITRA-Plus-Register.

*TIMI steht für Thrombolysis in Myocardial Infarction (JAMA 284, 2000, 835).

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