KHK

CT-Scan unter einer Sekunde

CT-Untersuchungen Herzkranker im CCB Frankfurt am Main sind jetzt mit einem Dual-Source-Gerät der dritten Generation möglich.

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FRANKFURT/MAIN. Schneller, präziser, schonender - im Cardioangiologischen Centrum Bethanien (CCB) in Frankfurt am Main ist ein 1,8 Millionen Euro teurer Computertomograph in Betrieb genommen worden.

Für die Diagnostik bei KHK ist das ein großer Fortschritt. Es handelt sich um das Somatom Force, ein Dual-Source- (Doppelröhren-) Gerät der dritten Generation. "Die Abbildung der Herzkranzgefäße mit dem neuen CT ist ein echter Meilenstein", so Professor Axel Schmermund, Kardiologe am CCB, bei der Präsentation.

Im CCB, das dem Agaplesion Bethanien Krankenhaus angeschlossen ist, wird eigenen Angaben zufolge etwa die Hälfte aller Herzpatienten in der Main-Metropole versorgt.

Mit Hilfe des neuen CT, welches allein von den Belegärzten des CCB finanziert worden ist, könne bei KHK-Patienten jetzt zum ersten Mal ohne Herzkatheter eine zuverlässige Prognose erstellt werden, so Schmermund, da das Gerät dank seiner hohen Auflösung eine detaillierte Darstellung der Koronaranatomie erlaube. Das liegt unter anderem daran, dass ultraschnelle Aufnahmesequenzen des Herzens gemacht werden können.

0,3 mSv beträgt durchschnittliche Strahlenbelastung

Ein Prototyp des Somatom Force wurde erstmals im Dezember 2013 beim internationalen Radiologen-Kongress in Chicago vorgestellt.

Die durchschnittliche Strahlenbelastung für eine Untersuchung mit diesem CT betrage etwa 0,3 mSv (Milli-Sievert), so Schmermund, und sei damit der Strahlenbelastung während eines Hin- und Rückflugs zwischen Frankfurt und Los Angeles vergleichbar.

Auch bei der Menge des Kontrastmittels sei das Gerät seinen Vorgängern überlegen. So benötige man statt wie bislang etwa 120 Milliliter Kontrastlösung nun nur noch 30 Milliliter.

So eröffnet das CT auch für die Untersuchung von Risikopatienten neue Möglichkeiten. "Damit können unsere Kardiologen auch Patienten mit Niereninsuffizienz oder ältere Patienten mit Mehrfacherkrankungen untersuchen", sagte Schmermund.

Fünf Jahre lang habe sein Unternehmen das mit zwei Röntgenröhren sowie zwei Mal 192 Detektorzeilen bestückte Gerät entwickelt, sagte Peter Seitz, Leiter Marketing Geschäftseinheit Computertomographie der Siemens AG.

Seitz lobte vor allem dessen enorme Scan-Geschwindigkeit von unter einer Sekunde: "Es ist das erste CT, bei dem man während der Untersuchung nicht mehr die Luft anhalten muss, was vor allem für Kinder und gebrechliche Menschen ein großer Vorteil ist." (Smi/gwa)

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