Herzstillstand

Frühe PCI nach Reanimation bessert Langzeitüberleben

Patienten mit Herzstillstand profitieren nach erfolgreicher Reanimation möglicherweise von einer perkutanen Koronarintervention (PCI). Dies verdoppelt nahezu die langfristigen Überlebenschancen, berichten Pariser Ärzte auf dem AHA-Kongress.

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CHICAGO. Ob bei einem außerhalb des Krankenhauses aufgetretenem Herzstillstand nach erfolgreicher Reanimation umgehend eine PCI durchgeführt werden soll, ist derzeit in der Diskussion.

Die aktuelle deutsche Leitlinie empfiehlt die Reperfusion für Patienten mit ST-Hebungsinfarkt, nicht aber generell.

Ein Autorenteam um Dr. Guillaume Geri vom Pariser INSERM U970-Krankenhaus hat nun den Wert einer frühen PCI bei diesen Patienten in einer prospektiven Studie evaluiert.

Inkludiert wurden alle Patienten mit nicht traumatischem, außerhalb des Krankenhauses erlittenem Herzstillstand, die zwischen 2000 und 2012 in ein Pariser Herzstillstandzentrum eingeliefert worden waren.

Insgesamt wurden 1723 Patienten erfasst, die im Median zwei Jahre nachbeobachtet werden konnten.

In 87% der Fälle waren die Patienten bei dem Ereignis nicht allein gewesen, in 55% lag eine Rhythmusstörung vor, die durch einen Elektroschock behandelt werden konnte.

71% der Patienten wurden anschließend mit Hypothermie therapiert, 28% erhielten eine PCI.

Geringere Früh- und Spätmortalität

Die PCI erwies sich als prognostisch relevante Therapiemaßnahme. Patienten mit PCI hatten gegenüber Patienten ohne PCI signifikant höhere Überlebensraten nach 30 Tagen (43 vs. 28%), nach zwei Jahren (40 vs. 23%) und nach zehn Jahren (38 vs. 20%).

Auch nachdem jeweils vergleichbare Patientenpaare mit Hilfe des "propensity score match"-Verfahrens gegenüber gestellt wurden, verdoppelte der frühe Herzkatheter-Eingriff nahezu die langfristigen Überlebensaussichten.

Aufgrund dieser Ergebnisse empfehlen die Autoren, Patienten mit Herzstillstand häufiger früh im Katheterlabor zu behandeln. (DE)

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