Stents

FFR-basierte Strategie auch langfristig von Vorteil

Neue 5-Jahres-Daten der FAME-Studie belegen den langfristigen Nutzen einer gezielten Behandlung nur von funktionell relevanten Koronarstenosen.

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LONDON. FAME ist eine Multicenter-Studie mit 1005 Patienten mit koronarer Mehrgefäßerkrankung.

Die 1-Jahres- und 2-Jahres-Ergebnisse dieser Studie hatten wesentlichen Anteil daran, dass die Messung der sogenannten fraktionellen Flussreserve (FFR) als Methode zur Erkennung funktionell relevanter Koronarstenosen Eingang in die europäischen Leitlinien gefunden hat.

In der Studie war ein FFR-basiertes Vorgehen bei perkutaner Koronarinterventionen, bei dem nur bei einer (auf eine Ischämie hinweisenden) FFR < 0,80 ein Stent implantiert wurde, mit einem angiografiebasierten Vorgehen verglichen worden, bei dem die Entscheidung für oder gegen eine Stent-Implantation rein visuell getroffen wurde.

Nach einem Jahr hatten 18,3 Prozent der Patienten in der Angiografiegruppe, aber nur 13,2 Prozent in der FFR-Gruppe ein Ereignis gemäß primärem Endpunkt (MACE: Tod, Myokardinfarkt, erneute Revaskularisierung).

Dies wurde mit im Mittel 1,9 implantierten Stents pro Patient erreicht, gegenüber 2,7 Stents in der Angiografiegruppe. Die 2-Jahres-Ergebnisse hatten die Vorteile des FFR-basierten Vorgehens bestätigt.

Die aktuellen Daten des 5-Jahre-Follow-up deuteten in dieselbe Richtung, betonte Professor Nico Pijls aus Eindhoven bei der Jahrestagung 2015 der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in London.

Pijls illustrierte anhand des Verlaufs der Ereigniskurven, dass der Vorteil des FFR-basierten Vorgehens im Hinblick auf die MACE-Rate auch über fünf Jahre im Wesentlichen erhalten blieb.

Nach fünf Jahren hatten 31 Prozent der Patienten in der Angiografiegruppe und 28 Prozent in der FFR-Gruppe ein Endpunktereignis. Signifikant war das allerdings nur noch für Männer.

Dies liege daran, dass die FAME-Studie statistisch nicht für eine 5-Jahres-Auswertung gepowert gewesen sei, so Pijls.

In der Detailauswertung war die Gesamtmortalität in der FFR-Gruppe nach fünf Jahren noch um absolut 1,3 Prozent geringer. Nach einem und zwei Jahren waren es 1,2 Prozent gewesen.

Die kardiovaskuläre Mortalität war in der FFR-Gruppe um relativ 27 Prozent geringer, nach 30 bzw. 25 Prozent nach einem bzw. zwei Jahren.Damit sei eindeutig gezeigt, dass eine FFR-basierte Strategie auch langfristig sicher sei, obwohl viel weniger Metall implantiert werde. (gvg)

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