Klinische Studie
Forscher testen Pflaster gegen Thrombosen
BERLIN. Im Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung, dem DZHK, startet eine klinische Studie zu einem innovativen und hochspezifischen Blutverdünner. Forscher wollen herausfinden, wie sicher und effektiv dieses lokal wirkende Präparat Thromben bei KHK-Patienten verhindern kann, die mit einem Herzkatheter behandelt werden, teilt das DZHK mit.
Bei Katheter-Engriffen können ja Plaques reißen und Wände der Blutgefäße verletzt werden. Revacept binde nur an das Kollagen verletzter Gefäßstellen und schirme sie so ab, dass sich keine Thrombozyten anlagern. "Revacept ist wie ein Pflaster, das die Läsion gezielt abdichtet", wird Privatdozentin Dr. Stefanie Schüpke vom Deutschen Herzzentrum München zitiert. Revacept (Dimeres GPVI-Fc) wurde durch die Biotechfirma advanceCOR, einer Ausgründung der Technischen Universität München, zum Medikament für die Anwendung am Menschen weiterentwickelt. In einer vorangegangenen Studie mit gesunden Probanden habe sich bereits gezeigt, dass Revacept sicher und gut verträglich ist, heißt es weiter in der Mitteilung. Außerdem laufe bereits eine klinische Studie, die Revacept bei Schlaganfallpatienten untersucht.
In der demnächst startenden Studie sollen nun 330 Patienten mit einer KHK untersucht werden, bei denen eine Katheterbehandlung geplant ist. Ein Teil der Patienten wird zusätzlich zu der üblichen Medikation mit Revacept behandelt. Während der Studie wird das Risiko für Blutungen kontrolliert und überprüft, ob Revacept Durchblutungsstörungen im Herzen ausreichend verhindert. (eb)