LVH zu verhindern, heißt diastolischer Herzinsuffizienz vorzubeugen

Da bei diastolischer Herzinsuffizienz effektive Therapien fehlen, erscheint es sinnvoll, eine linksventrikuläre Hypertrophie zu verhindern. Hier bewährt sich Telmisartan.

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BARCELONA (arn). Die diastolische Herzinsuffizienz mit erhaltener linksventrikulärer Auswurffraktion betrifft 40 bis 50 Prozent aller akut hospitalisierten herzinsuffizienten Patienten. Das berichtete Professor Dr. Adriaan Voors vom University Medical Center in Groningen bei einem Symposium von Boehringer Ingelheim beim Herz-Kongress in Barcelona. Anders als bei der systolischen Herzinsuffizienz existiert bei der diastolischen Herzinsuffizienz bislang keine Therapie mit einem nachweislich belegten Effekt auf Morbidität und Sterberate.

Voors plädierte daher bei diesem Krankheitsbild für einen präventiven Ansatz. So gibt es aus Studien Hinweise für einen gewissen Nutzen der Blutdrucksenkung bei der Verbesserung der diastolischen Funktion von Hypertonikern. Mehr und überzeugendere Daten gibt es nach seinen Angaben zur Behandlung und Regression der LVH. Hier haben sich außer Kalziumantagonisten vor allem Substanzen hervorgetan, die in das Renin-Angiotensin-System eingreifen. Eine besonders ausgeprägte LVH-Regression ist für AT1-Antagonisten belegt: "Trotz ähnlicher Blutdrucksenkung waren AT1-Antagonisten in diesen Studien immer besser als die Referenzsubstanzen", betonte Voors. Auch in puncto LVH plädierte der Kardiologe für ein frühes Eingreifen vor einer manifesten Linksherzvergrößerung. Kürzlich habe die TRANSCEND-Studie auf den Nutzen von Telmisartan (Micardis®) bei der LVH-Prävention hingewiesen.

In dieser Studie mit über 5900 ACE-Hemmer-intoleranten kardiovaskulären Hochrisikopatienten war die Inzidenz einer neu aufgetretenen LVH mit dem AT1-Antagonisten signifikant niedriger als bei der Standardtherapie: Im Telmisartan-Arm entwickelten innerhalb von zwei Jahren 4 Prozent, nach fünf Jahren 4,9 Prozent eine LVH, bei Placebo dagegen 6 Prozent und 7,9 Prozent. Das entspricht einer signifikanten Risikoreduktion für eine LVH um 37 Prozent.

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