Losartan mindert Häufigkeit von Vorhofflimmern

HANNOVER (mar). Der AT1-Blocker Losartan verbessert die Prognose von Hypertonikern mit linksventrikulärer Hypertrophie und anderen kardiovaskulären Begleiterkrankungen, wie die LIFE-Studie ergeben hat. Neuen Daten zufolge vermindert die Substanz offenbar auch die Häufigkeit von Vorhofflimmern.

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Für das Sartan ist nachgewiesen, daß es Rate von Schlaganfällen und die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes signifikant senkt. Zudem führt es zu einer Regression der Linksherzhypertrophie und der Intima-Media-Dicke und verlangsamt die Progression einer Proteinurie. Daran hat Professor Peter Baumgart aus Münster bei der Jahrestagung der Hochdruckliga in Hannover erinnert.

So ist in der LIFE-Studie mit mehr als 9000 Patienten gezeigt worden, daß Losartan (Lorzaar®) mit einer signifikant niedrigeren Schlaganfallrate einhergeht als der Betablocker Atenolol - die Rate ist um 25 Prozent niedriger.

Besonders ausgeprägt sei der Schlaganfall-protektive Effekt in LIFE bei Patienten mit Vorhofflimmern gewesen. In dieser Subgruppe sei mit Losartan im Vergleich zu Atenolol die Rate um fast die Hälfte niedriger gewesen, berichtete der Kardiologe bei dem von Unternehmen MSD unterstützten Symposium. Vorhofflimmern sei bei 179 der 4605 Patienten in der Losartangruppe aufgetreten, in der Atenololgruppe (4588 Patienten) sei dies bei 252 Patienten der Fall gewesen. Der Unterschied betrage 30 Prozent zugunsten des Sartans.

Dieser offenbar antiarrhythmische Effekt des Sartans müsse noch durch weitere Studien geklärt werden, sagte Baumgart. Möglicherweise könne die Substanz dann für Patienten mit intermittierendem Vorhofflimmern von Nutzen sein.

Die Gründe, warum Patienten mit Vorhofflimmern bei der Schlaganfallrate mehr von Losartan als von dem Betablocker profitierten, seien ungeklärt, sagte Baumgart. In vivo habe sich gezeigt, daß Losartan die Plättchenaggregation beeinflusse.

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