Verödung mit Strom ist Option bei Vorhofflimmern

MANNHEIM (sko). Bei Patienten mit Vorhofflimmern, das durch Medikamente nicht gestoppt werden kann, ist die Verödung von Erregungszentren in den Pulmonalvenen eine Therapie-Option.

Veröffentlicht:

Bei der Ablation ektoper, also außerhalb des Herzens liegender Erregungszentren, werden die Leitungsbahnen durch elektrische Verödung unterbrochen. So wird bei Vorhofflimmern die Impulsleitung zwischen Vorhof und Herzkammer gekappt (Pulmonalvenen-Isolation).

Dabei scheint ein frühes Rezidiv innerhalb von drei Monaten die Langzeitprognose für spätere Rezidive zu verschlechtern. Herausgefunden hat dies Dr. Alexander Berkowitsch von der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim.

Wie Berkowitsch beim Kardiologenkongreß in Mannheim berichtete, untersuchte er mit seiner Arbeitsgruppe 100 Patienten mit medikamentös therapierefraktärem Vorhofflimmern, die eine Pulmonalvenen-Isolation erhalten hatten. Um die Rezidive zu erfassen, führten die Patienten nach dem Eingriff ein Tagebuch und erhielten alle drei Monate einen Ereignis-Rekorder zur Erfassung von Rhythmusstörungen.

Die Auswertung der Ergebnisse ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen Frührezidiven in den ersten drei Monaten und dem Langzeitverlauf. Wer jedoch in dieser Zeit kein Rezidiv bekam, hatte auch gute Chancen auf einen langfristigen Therapie-Erfolg: Die Wahrscheinlichkeit, langfristig kein erneutes Vorhofflimmern zu bekommen, lag bei über 70 Prozent, berichtete Berkowitsch.

Mehr zum Thema

Interview

Antikoagulieren, wenn der Herzschrittmacher Vorhofflimmern detektiert?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen