Fahrtauglichkeit

Defi-Träger oft am Steuer trotz Fahrverbot

Obwohl ihnen der Arzt das Autofahren verboten hat, unternimmt fast die Hälfte der Herzpatienten mit implantiertem Kardioverter-Defibrillator Autofahrten.

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MANNHEIM. Fast die Hälfte der Herzpatienten, denen wegen bedrohlicher Herzrhythmusstörungen und eingeschränkter Ventrikelfunktion ein KardioverterDefibrillator (ICD) implantiert wurde, erinnern sich nicht daran, dass sie ihr Arzt über ihre eingeschränkte Fahrtauglichkeit und die Empfehlung, kein Auto zu lenken, aufgeklärt hat.

Deutlich mehr als ein Drittel (42 Prozent) hält sich nicht an die diesbezügliche Empfehlung und missachtete das Fahrverbot gelegentlich oder dauerhaft, hat eine Studie des Universitäten Herzzentrums Hamburg ergeben, die beim Kardiologenkongress in Mannheim präsentiert wurde.

Für die in Mannheim präsentierte Studie wurden im Rahmen der ambulanten Nachsorgeuntersuchung zu dieser Empfehlung bisher 60 Patienten standardisiert befragt.

Bei den befragten 60 Patienten (Durchschnittsalter 68,5 Jahre) variierte die Dauer des empfohlenen Verzichts aufs Autolenken zwischen einem und drei Monaten, teilt dazu die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mit.

68 Prozent der Studienteilnehmer äußerten zwar Verständnis für ein krankheitsbedingtes Fahrverbot, tatsächlich daran gehalten haben sich aber nur 58 Prozent. (eb)

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