IQWiG-Bericht zu Dipyridamol/ASS stößt auf Kritik

INGELHEIM (ob). Das IQWiG hat in seinem am 11. April 2011 publizierten Abschlussbericht zum Nutzen der Sekundärprävention mit Dipyridamol plus ASS nach Schlaganfall oder TIA einen Zusatznutzen dieser Kombination infrage gestellt.

Veröffentlicht:

Diese Bewertung hält der Arzneimittelhersteller Boehringer Ingelheim, Anbieter des Dipyridamol/ASS-Kombinationspräparats Aggrenox®, für "nicht nachvollziehbar".

Wie das Unternehmen mitteilt, basiere die Bewertung des IQWiG "auf einer Auswahl von Studien, die sich von allen anderen wissenschaftlichen Metaanalysen zur Bewertung von Aggrenox® unterscheidet".

Für Dipyridamol und ASS sei die Wirksamkeit in der Sekundärprävention des ischämischen Schlaganfalls jeweils dokumentiert; die Kombination "war erwiesenermaßen doppelt so wirksam wie die einzelnen Wirkstoffe", heißt es in der Stellungnahme.

Die vom IQWiG als Beleg für einen "höheren Schaden" angeführte Erhöhung des Blutungsrisikos sei nur in einer Vergleichsstudie mit Clopidogrel, nicht aber im Vergleich zu ASS beobachtet worden.

Die Überlegenheit von Dipyridamol/ASS gegenüber ASS werde auch in nationalen und internationalen Leitlinien gewürdigt - was das IQWiG offenbar ignoriere.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Nach Koronararterien-Bypass-Operation

Studie: Weniger postoperatives Delir durch kognitives Training

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen