Neue Option zur Antikoagulation kommt

BERLIN (ner). Eine neue orale Option zur Antikoagulation in fixer Dosierung wird in diesem Jahr verfügbar sein. Derzeit läuft das Zulassungsverfahren für den direkten Thrombinhemmer Dabigatranetexilat für die ThromboembolieProphylaxe nach endoprothetischen Eingriffen.

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Das teilte das Unternehmen Boehringer Ingelheim beim Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin mit. Dabigatranetexilat ist ein direkter Thrombinhemmer in Kapselform. Die Substanz wird unabhängig vom Thromboembolie-Risiko in fixer Dosis einmal täglich eingenommen, und zwar für etwa zwei Wochen nach Knieprothesen-Implantation und für etwa fünf Wochen nach Hüftprothesen-Implantation. Die Prophylaxe-Dauer richtet sich vor allem nach dem postoperativen Mobilisierungsgrad der Patienten. Die voraussichtliche Standarddosis wird 220 mg/d sein. Ein Gerinnungsmonitoring sei nicht erforderlich, hieß es.

Die neue Substanz werde die Thrombose-Prophylaxe nach orthopädischen Eingriffen wesentlich einfacher machen als bisher, sagte Dr. Stephan Tohtz von der Charité Berlin. "Es tut nicht weh, es gibt kein Infektionsrisiko, es gibt keine Hämatome und keine Heparin-induzierte Thrombozytopenie", sagte Tohtz. Auch sein Kollege Professor Andreas Kurth aus Frankfurt am Main berichtete über die hohe Akzeptanz der Patienten im Vergleich zum Spritzen niedermolekularen Heparins.

In Nichtunterlegenheits-Studien hat sich Dabigatran als so wirksam und sicher wie Enoxaparin 40 mg täglich erwiesen. So waren nach Kniegelenksersatz-Operationen zu 36 Prozent Thrombosen unter dem Thrombinhemmer (220 mg) aufgetreten sowie zu 38 Prozent unter dem Heparin. Nach Hüftgelenksersatz lagen die Raten zwischen sechs und sieben Prozent. Die Raten schwerer Blutungen lagen unter zwei Prozent.

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