Gegen Schnarchen

Zungenschrittmacher beugt Atemstillständen vor

BERLIN (eb). An der Charité - Universitätsmedizin Berlin wurde europaweit erstmals ein Zungenschrittmacher implantiert, der Atemstillstände im Schlaf verhindert und gegen Schnarchen hilft.

Veröffentlicht:

Ärzte der Kliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde haben das Gerät bei einem Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom eingesetzt, teilt die Charité mit.

Der sogenannte Neurostimulator, der etwas kleiner ist als eine Streichholzschachtel, wird wie ein Herzschrittmacher unterhalb des Schlüsselbeines implantiert.

Von dort aus führt ein hauchdünnes Kabel zum Rippenbogen, wo die Bewegungen des Zwerchfells gemessen und die individuelle Atemfrequenz überwacht wird.

Zieht sich das Zwerchfell des Patienten beim Einatmen zusammen, sendet der Schrittmacher über ein zweites Kabel einen schwachen elektrischen Impuls an den Hypoglossus-Nerv.

Dieser Nerv sitzt direkt unter der Zunge und ist für die Kontraktion des Zungenmuskels verantwortlich. Wird er stimuliert, erschlafft die Zunge nicht, die Luftröhre wird nicht blockiert, sondern bleibt im vorderen Rachenraum des Schlafenden. Lebensbedrohlichen Atemstillständen wird so vorgebeugt.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen