Einfacher Test zeigt

Welchem Schnarcher eine Op nutzt

Ein einfacher Test bei Schnarchern kann offenbar den Erfolg einer Nasen-Gaumen-Operation vorhersagen. Das Ergebnis einer Untersuchung zeigt: Bei denjenigen Studienteilnehmern, bei denen der Test positiv ausgefallen war, verschwand das Schnarchen nach der Op.

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Einer schnarcht, der andere ist wach.

Einer schnarcht, der andere ist wach.

© Alina Isakovich / fotolia.com

SINGAPUR. Will man starke Schnarcher von einer Nasen-Gaumen-Op überzeugen, sollten die Aussichten auf Erfolg schon sehr hoch sein.

Ärzte um Kenny Pang und Brian Rotenberg aus Singapur haben dazu nun einen einfachen Test vorgestellt: Hierzu muss der Betroffene versuchen, bei leicht geöffnetem Mund den Gaumen sanft in Schwingung zu versetzen, indem er durch den Mund einatmet. Dabei sollte ein schnarchähnliches Geräusch entstehen.

Als Nächstes wird er aufgefordert, dieses Gaumensegelflattern auch bei geschlossenem Mund und Nasenatmung zu erzeugen.

Der Test und die Chancen für eine erfolgreiche Op werden als positiv bewertet, wenn das Geräusch bei der Mundatmung, nicht aber bei der Nasenatmung gelingt.

Der Eingriff führt dann zu einer besseren nächtlichen Nasenatmung, weil er nasale Atemwege freimacht, den Mundschluss erleichtert und das Schnarchen abstellt. Das hat auch eine Studie mit 153 Op-willigen Schnarchern (Laryngoscope 2015, online 20. Mai) ergeben.

Schnarchen geht deutlich zurück

90 Prozent hatten eine obstruktive Schlafapnoe, die Schnarchintensität lag bei ihnen bei neun von zehn möglichen Punkten auf einer visuellen Analogskala.

Bei allen wurde eine kombinierte Nasen- und Gaumen-Op angesetzt (Septoplastie, Turbinoplastie, Uvulopalatopharyngoplastie, Sphinkterpharyngoplastie). 16 Patienten verzichteten auf das Komplettprogramm und ließen die Chirurgen nur an die Nase.

Bei 99 von 137 Patienten mit kompletter Op (72 Prozent) war der Test vor dem Eingriff positiv, und bei etwa 25 Prozent (38 Patienten) negativ.

Bei den Positiven lag der Wert der Schnarchintensität siebeneinhalb Monate nach Op im Schnitt nur noch bei einem Punkt, bei den Test-negativen Patienten bei 3,1 Punkten.

In beiden Gruppen ging das Schnarchen deutlich zurück (um 8,0 und 5,8 Punkte), in der Gruppe der Positiven verschwand es jedoch fast vollständig.

Auch unter Berücksichtigung von Schlafapnoe-Intensität, BMI und Alter war der Unterschied von 2,2 Punkten zwischen den beiden Gruppen signifikant.

Bei den Patienten mit reiner Nasen-Op gingen die Schnarchwerte jedoch nur um rund 2,5 Punkte zurück (von 9,2 auf 6,7).

Die Studienautoren geben jedoch zu bedenken, dass der Eingriff umso weniger erfolgreich ist, je dicker die Operierten sind. In der Studie hatten die Patienten aus Singapur im Schnitt einen BMI von gerade einmal 26.

In Europa dürfte der durchschnittliche Schnarcher mit Schlafapnoe jedoch im Mittel übergewichtig sein. Daher sei es fraglich, ob sich die guten Op-Ergebnisse bei asiatischen Patienten so ohne Weiteres auf die europäische Klientel übertragen lassen. (mut)

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