Therapie gegen Kleinwuchs - Jungen bevorzugt

NÜRNBERG (eim). Kleinwüchsige Jungen bekommen in Deutschland offenbar eher eine Therapie mit dem Wachstumshormon Somatropin als kleinwüchsige Mädchen.

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Das legen zumindest Analysen der Datensätze deutscher Patienten nahe, die bis Januar 2007 in der Studie KIGS (Kabi International Growth Study) erhoben worden sind. Patienten mit der Diagnose eines Ullrich-Turner-Syndroms wurden dabei nicht berücksichtigt, da hier nur Mädchen behandelt werden.

Die KIGS-Daten zeigen, dass von den 3352 Kindern, die wegen fehlender oder unzureichender Ausschüttung von Wachstumshormon eine Therapie mit Somatropin (Genotropin®) erhielten, 2320 Jungen und 1032 Mädchen waren, wie beim Kinderärzte-Kongress in Nürnberg berichtet worden ist.

Bei Kindern mit chronischer Niereninsuffizienz ergab sich ein ähnliches Bild: Von den 445 Patienten mit Somatropin-Therapie waren 315 Jungen und 130 Mädchen. Eine Erklärung dafür, dass bei dieser Indikation mehr Jungen als Mädchen behandelt werden, könnte sein: Angeborene Fehlbildungen des Harntrakts sind bei Jungen deutlich häufiger als bei Mädchen, und deshalb werden mehr Jungen niereninsuffizient, hieß es in Nürnberg.

Bei 490 Kindern mit einer intrauterinen Wachstumsverzögerung als Ursache des Kleinwuchses waren 301 Jungen und 189 Mädchen. Hier steht zur Diskussion, dass die Ungleichverteilung bei der Therapie auch Folge der Tatsache sein könnte, dass Kleinwuchs bei Mädchen eher akzeptiert wird als bei Jungen.

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