Studie

Lässt saubere Luft die Feten im Mutterleib besser wachsen?

Schwangere, die in Gegenden mit sauberer Luft leben, bringen Kinder mit höherem Geburtsgewicht zur Welt als Frauen in Regionen mit viel Smog.

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ROCHESTER. Chinesische Frauen, die während der Olympischen Spiele 2008 und damit zu einer Zeit wesentlich geringerer Luftverschmutzung als üblich schwanger waren, haben nicht nur gesündere, sondern auch schwerere Babys zur Welt gebracht als Schwangere in den Jahren 2007 und 2009.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Forscherteams um David Q. Rich vom medizinischen Zentrum der University of Rochester, New York (Environ Health Perspect 2015, online 28. April).

Das chinesisch-amerikanische Forscherteam hatte die Daten von 83.672 Frauen aus vier Stadtbezirken Pekings analysiert, die während der Olympischen Sommerspiele 2008 im achten Monat schwanger waren.

Ihre Neugeborenen waren durchschnittlich 23 Gramm schwerer als jene, die im Mutterleib durchgängig der sonst in Peking üblichen Luftverschmutzung ausgesetzt gewesen waren.

Während der Olympischen Sommerspiele waren die Smog-Werte der chinesischen Hauptstadt aufgrund extremer politischer Bemühungen, zum Beispiel der Stilllegung von Fabriken, über sieben Wochen bedeutend geringer als gewöhnlich.

So führten die Maßnahmen laut der Studie zu einer Reduktion des Schwefeldioxidgehalts um 60 Prozent; Kohlenstoffmonoxid in der Luft wurde um 48 Prozent reduziert.

Über die Frage, ob und wie Luftverschmutzung und das Gewicht von Neugeborenen zusammenhängen, herrscht jedoch keine Klarheit. Frühere Studien kamen zu anderen Ergebnissen.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die Ergebnisse so eindeutig ausfallen, weil die saubere Luft in den letzten Schwangerschaftswochen und damit dem Zeitpunkt des stärksten Wachstums vorherrschte. (jk)

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