Menopause

Hitzewallungen reduzieren Schlafqualität

Schlafstörungen gehören zu den unangenehmen Begleiterscheinungen der Menopause. Ursache sind nächtliche Hitzewallungen.

Veröffentlicht:

BERN. Nahezu jede zweite Frau in der Peri- oder Postmenopause leidet unter Schlafstörung, bei über 80 Prozent der Frauen mit schweren Hitzewallungen ist die Schlafqualität reduziert.

Die Studienlage ist allerdings kontrovers, da objektive und subjektive Schlafwahrnehmung häufig nicht übereinstimmen.

Daher sollte in einer Studie der isolierte Effekt von Hitzewallungen auf die objektiv gemessene Schlaffragmentierung, die "wake time after sleep onset" (WASO) quantifiziert werden, wie Professor Michael von Wolff und PD Dr. Petra Stute vom Inselspital Bern berichten (Gynäkologische Endokrinologie 2015; 13: 201-205).

Hierzu wurden gesunde Frauen in der Prämenopause ohne Hitzewallungen, Depression oder Schlafstörung mit Gonadotropin-releasing-Hormon-Agonisten (GnRHa) behandelt (Sleep 2013; 36(12): 1977-1985).

Vor und während der Studie wurde der Schlaf objektiv per Polysomnographie und subjektiv per Tagebuch untersucht. Objektiv wachten die Frauen mit induzierten nächtlichen Hitzewallungen nachts häufiger auf, die WASO und der prozentuale Anteil "oberflächlicher Schlaf" nahmen zu, so die Autoren aus der Schweiz.

Das spiegelte sich auch in den Tagebucheinträgen wider. Hitzewallungen am Tag hatten jedoch keinen Einfluss auf den Schlaf.

Die Autoren empfehlen bei Schlafstörungen eine bessere Schlafhygiene, Verhaltenstherapie, eventuell Phytotherapie und Melatonin sowie Benzodiazepine oder Non-Benzodiazepine.

Bei Frauen mit Schlafstörungen und Hitzewallungen biete sich allerdings auch die Einleitung einer HRT, die alleinige Gabe von Progesteron oder die Off-label-Verwendung bestimmter Antidepressiva an. (otc)

Mehr zum Thema

Schilddrüsenwoche 2024

Eine Autoimmunthyreoiditis kommt selten allein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen