Nach Schwangerschaft

Rektusdiastase führt nicht zu Kreuzweh

Jede dritte Frau weist noch ein Jahr nach einer Schwangerschaft eine Rektusdiastase auf. Diastasen sind aber offenbar nicht vermehrt mit Kreuzschmerzen verbunden.

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OSLO. Eine norwegische prospektive Kohortenstudie, an der 300 Erstgebärende beteiligt waren, hat ergeben, dass eine Rektusdiastase bei vielen Frauen noch lange nach der Geburt des Kindes anhält. Das Team um Jorun Bakken Sperstad in Oslo untersuchte, wie hoch der Prozentsatz von Frauen mit Rektusdiastase zu verschiedenen Zeitpunkten während und nach der Schwangerschaft ist.

Außerdem wollten die Forscher wissen, welche Folgen die Diastase hat (Br J Sports Med 2016; 50: 1092&#01501096).

Vor allem betraf das den Verdacht, wonach eine Rektusdiastase durch eine veränderte Körperhaltung und stärkere Belastung des Rückens zu vermehrten Kreuzschmerzen führt. Als Diastase galt ein Auseinanderstehen der Mm. recti abdominis von mindestens zwei Fingerbreit in einem Bereich von 4,5 cm ober- und unterhalb des Nabels oder die Beobachtung einer Protrusion in der Linea alba.

Gemessen wurde der Rektusabstand in der 21. Schwangerschaftswoche sowie sechs Wochen, sechs Monate und ein Jahr post partum. Die Diastaseprävalenz betrug dabei rund 33, 60, 45 und 33 Prozent. Weit überwiegend handelte es sich um leichte Formen. Frauen, die 20-mal wöchentlich oder öfter schwer heben mussten, waren häufiger betroffen.

Auch zwei andere Faktoren waren mit der Diastasehäufigkeit verknüpft: die Körpergröße (Frauen mit Diastase waren im Durchschnitt etwas größer) und die Teilnahme an Krafttraining. Die Zusammenhänge waren jedoch grenzwertig (p = 0,05). Ohne Bedeutung für das Diastaserisiko waren Faktoren wie Alter, Gewicht, Entbindung per Sectio, Geburtsgewicht des Kindes, Training der Bauch- und Beckenbodenmuskulatur und allgemeines körperliches Training zwölf Monate nach der Entbindung.

Negativ verlief die Suche nach einer Assoziation von Rektusdiastase und Kreuzschmerzen. Beschwerden dieser Art hatten 46 Prozent der Frauen mit und 33 Prozent der Frauen ohne Diastase. Ein signifikanter Unterschied bestand jedoch nicht. (rb)

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