Wechseljahre

Nur Hitzewallungen typisch

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DRESDEN. Ein Forscherteam des Uniklinikums Dresden unter der Leitung von Professor Kerstin Weidner, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik, hat herausgefunden, dass lediglich Hitzewallungen typisch für die hormonellen Umstellungen vor und nach der Menopause sind.

Die Forscher fordern daher, den Einsatz der Hormontherapie kritischer und individualisierter zu gestalten und Wechseljahre nicht als Krankheit zu verallgemeinern, teilt die Uni mit. Die Forscher befragten rund 1400 Frauen im Alter von 14 bis 95 Jahren und rund 1200 Männer.

Demnach nehmen körperliche Beschwerden bei Frauen sowie auch bei Männern mit steigendem Alter zu. Als typisch für die Wechseljahre stellten sich bei den Frauen lediglich Hitzewallungen und Schweißausbrüche heraus.

Die Scheidentrockenheit häufe sich ab 60. Lebensjahr und sei als Alterungsprozess zu verstehen, heißt es in der Mitteilung. Alterstypische Zusammenhänge bei psychischen Symptomen wie Depressionen, Reizbarkeit, Ängstlichkeit oder Erschöpfungwurden nicht festgestellt.

 Für die psychische Gesundheit seien vielmehr der Bildungsabschluss, das Einkommen, die Partnerschaft und Berufstätigkeit bedeutend sowie der Glaube, die persönliche Situation selbst gestalten zu können, heißt es in der Mitteilung.

Letztendlich handele es sich bei den Wechseljahren im psychosomatischen Sinne um eine typische Schwellensituation mit körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen und der Notwendigkeit einer individualisierten Therapie. (eb)

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