KOMMENTAR
Feinnadelpunktion ist oft nicht verläßlich
Kollegen, die Feinnadelpunktionen (FNP) machen, kennen sicher Befundberichte ihrer Pathologen, die so beginnen: "Sie übersandten uns einige winzige Flusen und Flocken."
Das ist das Problem bei FNP: Wird nur wenig Material gewonnen, kommt kein eindeutiger Befund heraus. Puristen sagen: Nur wenn bei einer FNP Krebs nachgewiesen wird, ist der Befund verläßlich. Wird nichts gefunden, hat man möglicherweise das Krebsnest nicht getroffen.
Das gilt auch bei der Schilddrüsenpunktion. Bei unklaren Befunden empfehlen Experten sonographische Kontrollen, etwa alle drei bis sechs Monate, und die FNP zu wiederholen. Das Problem ist die Patienten-Compliance. Wer schiebt nicht gern Unangenehmes vor sich her. Das ist menschlich, kann aber etwa bei follikulären Schilddrüsen-Karzinomen tödlich sein. Die werden derzeit noch zu oft erst im Spätstadium operiert.
Es ist das Verdienst der Kollegen um Privatdozent Andreas Machens von der Universität Halle-Wittenberg, daß sie mit ihrer Studie auf dieses Problem aufmerksam machen. Die Kollegen empfehlen, bei Schilddrüsenknoten unklarer Dignität, die einen Durchmesser über 2 cm haben, Patienten zur Operation zu raten, um die Prognose zu bessern.
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