Mit Palpation wird jeder zweite Schilddrüsenknoten erkannt

WÖRNBRUNN (sto). Die Schilddrüsen-Palpation ist eine gute Methode, in der Praxis klinisch relevante Knoten und Strumen zu entdecken. Der Vergleich zwischen Tastuntersuchung und Sonografie ergab gute Übereinstimmungen. Das bestätigen zwei Drittel der Hausärzte, die selbst keine Schilddrüsen sonografieren.

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An der Erhebung der Schilddrüsenwoche Papillon 2006 hatten 80 niedergelassene Ärzte teilgenommen, die Hälfte Allgemeinmediziner und Praktiker. Verglichen wurden die Ergebnisse von Palpation und Sonografie: Durch Palpation kann jeder zweite Knoten mit einem Durchmesser von 10 bis 20 mm getastet werden. Und 77 Prozent der Knoten größer als 20 mm wurden getastet, hat Privatdozent Markus Luster von der Universität Würzburg berichtet.

Weitere Ergebnisse der Erhebung, die Luster bei den von Sanofi-Aventis unterstützten Grünwalder Gesprächen vorstellte: Bei 76 Prozent der Untersuchten, bei denen keine Knoten palpiert wurden, zeigte auch die Sonografie keinen Befund. Und bei zwei Dritteln, bei denen ein Knoten getastet wurde, ergab auch die Sonografie Knoten. Das bedeute, dass 47 Prozent der durch Sonografie bestätigten Knoten auch palpiert wurden, so Luster.

Insgesamt hatten 865 Frauen und Männer teilgenommen. 298 waren wegen Schilddrüsenkrankheiten bereits behandelt, die meisten medikamentös. Bei den 546 Nichtbehandelten hatten 39 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer eine Struma, die bei mehr als 20 Prozent auch sichtbar war. Knoten seien bei 25 Prozent der Frauen und bei 26 Prozent der Männer getastet worden, so Luster.

Sonografisch wurden bei 54 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer Knoten entdeckt. Zwei von drei Knoten waren solide, 15 Prozent Zysten. Und knapp drei Prozent waren solide Knoten mit zystischen Anteilen. Bei 19 Prozent der Teilnehmer wurden mehr als ein Knoten entdeckt.

Auch bei der Schilddrüsenwoche Papillon 2007 werden prospektiv Daten erhoben. Diesmal geht es um die Medikation und TSH-Werte nach Schilddrüsen-Op.

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