Punkte-Test fürs Hypothyreose-Risiko

WIESBADEN (skh). Ein einfacher Punkte-Test hilft, das Risiko einzuschätzen, ob aus einer latenten eine manifeste Hypothyreose wird. Die Patienten bekommen dabei Punkte für den TSH-Wert, für den Titer der ThyreoperoxidaseAntikörper und für Verwandte mit Autoimmun-Thyreoiditis.

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Bei Patienten mit einem leicht erhöhten TSH-Wert, also einer subklinischen Hypothyreose, steigt das Risiko, eine manifeste Hypothyreose zu bekommen. Um die Wahrscheinlichkeit einzuschätzen, haben niederländische Kollegen den THEA-Score entwickelt (Thyroid Events Amsterdam), berichtete Professor Bruno Allolio beim Internisten-Update in Wiesbaden.

Dazu wurden Daten von fast 800 Frauen ohne Schilddrüsenerkrankung ausgewertet. Die Patientinnen waren fünf Jahre lang untersucht worden, sagte der Endokrinologe aus Würzburg. Erfasst wurde, in welchem Bereich die Werte für die Hormone TSH, fT3 und fT4 lagen, wie hoch die Titer der Thyreoperoxidase-Antikörper waren und ob die Patientinnen Verwandte ersten oder zweiten Grades mit Morbus Basedow oder Hashimoto-Thyreoiditis hatten.

Für alle Parameter wurden Punkte vergeben. Maximal waren 21 Punkte erreichbar (Skala von 0 = geringstes Hypothyreose-Risiko bis 21 = höchstes Hypothyreose-Risiko).

Ergebnis: Von den Patienten mit 0 bis 7 Punkten entwickelten 3 Prozent eine Hypothyreose, bei 8 bis 10 Punkten waren es 15 Prozent, bei 11 bis 15 Punkten 27 Prozent und bei 16 bis 21 Punkten 77 Prozent (Arch Int Med 168, 2008, 1657).

Das Fazit des Würzburger Endokrinologen lautet: "Der THEA-Score könnte sich als nützliches Instrument erweisen, Patienten mit subklinischer Hypothyreose künftig besser zu kontrollieren." Bei einem erhöhten TSH-Wert und stark erhöhtem TPO-Antikörper-Titer sei eine frühe Substitution mit L-Thyroxin gerechtfertigt.

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