Autoantikörper bedrohen Embryonen

NEU-ISENBURG (eb). Bei Frauen im gebärfähigen Alter lassen sich häufig Schilddrüsen-Autoantikörper nachweisen. Einer aktuellen Metaanalyse zufolge erhöht sich durch solche Antikörper das Risiko für Aborte und Frühgeburten.

Veröffentlicht:

In der Metaanalyse wurden Studien seit dem Jahre 1951 bis heute im Hinblick auf die Verbindung von Schilddrüsen-Auto-Antikörpern und Aborten oder Frühgeburten ausgewertet (BMJ 2011; 342: d2616).

Bei 28 von insgesamt 31 Untersuchungen fand sich eine positive Korrelation zwischen dem Nachweis von Schilddrüsen-Auto-Antikörpern und einem Abort.

Durch die Antikörper erhöhte sich das Risiko für Fehlgeburten in den 19 Kohortenstudien fast um das Vierfache (Odds Ratio, OR: 3,9). Und bei den 12 Fall-Kontrollstudien stieg das Abortrisiko durch die Antikörper um 80 Prozent (OR: 1,8).

Geringeres Risiko durch Levothyroxin

Für Frühgeburten verdoppelte sich in den Kohortenstudien das Risiko bei Nachweis von Schilddrüsen-Auto- Antikörpern (OR: 2,07).

In zwei weiteren randomisierten Studien wurde der Einfluss der Behandlung mit Levothyroxin auf das Risiko für Fehlgeburten hin untersucht.

Es zeigte sich unter dem Schilddrüsenmedikament eine 52-prozentige Risikoreduktion (relatives Risiko, RR: 0,48), und die Häufigkeit von Frühgeburten verringerte sich signifikant um 69 Prozent (RR: 0,31).

Mehr zum Thema

Schilddrüsenwoche 2024

Eine Autoimmunthyreoiditis kommt selten allein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen