Weniger Deutsche schützen sich mit Kondomen vor Aids

KÖLN (akr). Die Zahl der Menschen, die sich mit Kondomen gegen eine HIV-Infektion schützen, ist erstmals zurückgegangen. Im vergangenen Jahr nutzten nur noch 78 Prozent der Menschen mit mehreren Sexualpartnern Präservative, 2001 waren es noch 83 Prozent. Das geht aus dem neuen Jahresbericht der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor.

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Seit dem Start der Kampagne zur Aids-Prävention im Jahr 1987 beobachtete die BZgA ein wachsendes Schutzverhalten, seit 1999 stagnierte es auf hohem Niveau. "Die Aids-Aufklärung hat nicht mehr die große Reichweite wie zu Beginn der Kampagne", erklärte gestern BZgA-Direktorin Dr. Elisabeth Pott in Köln. Der Einrichtung stehen heute jährlich neun Millionen Euro für die Aids-Aufklärung zur Verfügung, in den 80er Jahren waren es noch 50 Millionen DM im Jahr.

Durch die intensiven Präventionsmaßnahmen konnten in Deutschland schätzungsweise 25 000 HIV-Infektionen verhindert werden, berichtete Pott. Nach Modellrechnungen seien damit jährlich 450 Millionen Euro an Behandlungskosten vermieden worden.

Die BZgA erhält künftig Mittel für die Suchtprävention aus der seit dem 1. August erhobenen Sondersteuer auf Alcopops. "Wir rechnen mit fünf Millionen Euro Einnahmen aus diesem Topf", sagte Pott.

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