Aids-Hilfe fordert mehr Aufklärung über Hepatitis

KÖLN (akr). Die Aids-Hilfe in Nordrhein-Westfalen fordert eine bessere medizinische Versorgung von Drogenabhängigen, die an Hepatitis leiden.

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"Von den bundesweit etwa einer halben Million Hepatitis-C-infizierten Menschen bilden Drogenabhängige anteilig die größte Gruppe", sagt Guido Schlimbach, Sprecher der Aids-Hilfe NRW. 60 bis 90 Prozent der Drogenkonsumenten seien mit Hepatitis infiziert.

Alarmierend sei, daß nur drei bis vier Prozent der drogenkonsumierenden Infizierten tatsächlich therapiert werden. "Wir appellieren an die bereits erfolgreich behandelnden Ärzte, ihre Erfahrungen mit drogenabhängigen Menschen an die Kollegen zu vermitteln", erklärt er.

Die Aids-Hilfe plädiert dafür, das Thema Hepatitis nach dem Vorbild der HIV-Aufklärung für die Drogenabhängigen aufzubereiten. "Die steigenden HCV-Infektionen sollten zum Anlaß genommen werden, die Primärprävention zu verstärken und darüber hinaus auch HIV-Infektionen vorzubeugen", sagt Schlimbach. Gerade in den Gefängnissen sei die Infektionsgefahr groß, zum Beispiel weil es keinen Zugang zu sterilen Spritzen gebe.

"Maßnahmen zur Prävention von HIV- und Hepatitisinfekten, die sich außerhalb des Strafvollzugs längst als effektiv erwiesen haben, müssen endlich in Haftanstalten durchgeführt werden", fordert er.

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