WHO: Immer mehr Europäer mit HIV infiziert

NEU-ISENBURG (Smi). Mit einem dringenden Appell an die Regierungen in West- und Osteuropa warnen die Weltgesundheitsorganisation und UNAIDS vor den sozialen und wirtschaftlichen Folgen einer weiteren Ausbreitung von HIV.

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Allein in Westeuropa sei die Zahl der mit HIV Infizierten von 540 000 im Jahr 2001 auf 580 000 Ende 2003 gestiegen. Ein Grund hierfür sei die nachlassende Bereitschaft der betreffenden Regierungen, Präventionsprogramme zu intensivieren, ein anderer Grund die Verfügbarkeit neuer Medikamente, die zu einer zunehmenden Risikobereitschaft innerhalb der Bevölkerung geführt habe.

Mit die weltweit höchsten Infektionsraten verzeichne man derzeit in Osteuropa, vor allem in Estland, Lettland, der Russischen Föderation und in der Ukraine. Die Zahl der HIV-Infizierten in Rußland sei innerhalb von zwei Jahren von 530 000 (2001) auf 860 000 (2003) gestiegen. Aids sei auch in russischen Nachbarländern wie Weißrußland, Moldawien sowie den zentralasiatischen Staaten ein zunehmendes Problem.

"Die Tatsache, daß 80 Prozent der HIV-Positiven in Osteuropa junge Menschen sind, erfordert eine dringende Antwort, um gerade die Jugend als aktive Partner im Kampf gegen Aids zu gewinnen", sagte Lars O. Kallings, der bei der UN zuständig für die Maßnahmen gegen Aids in Osteuropa ist.

Die Prävention müsse ausgeweitet werden, so Kallings. Dies betreffe hauptsächlich den Zugang zu Kondomen und sterilen Nadeln, da sich das Virus unter Drogenkonsumenten am stärksten ausbreite. Darüber hinaus gelte es aber auch, Vorurteile abzubauen, unter denen vor allem Süchtige, Migranten, Prostituierte, Gefangene und Migranten litten.

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