Hunderte Frauen mit HIV infiziert?

BANGKOK (dpa). Ein in Thailand lebender Deutscher hat angeblich hunderte Frauen mit HIV infiziert. Ein Gericht in der Provinz Chaiyaphum verlängerte gestern die Untersuchungshaft gegen den 55 Jahre alten gebürtigen Schweinfurter, der sich in dem Prozeß jedoch wegen eines Visumvergehens verantworten muß.

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Der einbeinige Mann war Ende September festgenommen worden, nachdem seine thailändische Ex-Frau den Behörden mitgeteilt hatte, er habe sie mit dem HI-Virus infiziert. Darüber hinaus bezichtigte sie ihn, er betreibe ungeschützten Sex mit Schulmädchen.

Die Zeitung "The Nation" hatte am Wochenende einen Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde in Chaiyaphum anonym zitiert, nach dessen Angaben der 55jährige 200 bis 500 Frauen mit HIV infiziert haben soll. Gestern hieß es jedoch von den Gesundheitsbehörden, es sei noch nicht einmal klar, ob der Deutsche wirklich HIV-positiv ist.

Nach Angaben der thailändischen Access-Aids-Stiftung, die den Mann in der Haft mitbetreut, ist eine Anklage wegen seines sexuellen Verhaltens unwahrscheinlich, solange der behauptete ungeschützte Geschlechtsverkehr mit beiderseitiger Zustimmung stattfand.

"Dieser Mann scheint an einer geistigen Krankheit zu leiden", sagte Saengsiri Thimakha, Sprecherin der Access-Aids-Stiftung. Offensichtlich leide er unter einem Minderwertigkeitskomplex und an starken Aggressionen.

Der Deutsche steht vor Gericht, weil er sein 30 Tage gültiges Visum um drei Jahre überschritten haben soll. Gestern plädierte er vor dem thailändischen Richter auf nicht schuldig. Der Prozeß wird am 15. November fortgesetzt.

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