Diagnose HIV wird häufig erst spät gestellt

WIEN (ple). Bei vielen HIV-Infizierten wird die Diagnose erst recht spät gestellt. Darauf hat Dr. Brigitte Schmied aus Wien beim Aids-Kongreß in Wien aufmerksam gemacht.

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Wie die Präsidentin beim Deutsch-Österreichischen Aids-Kongreß sagte, wurde in den vergangenen Jahren bei 25 bis 33 Prozent der HIV-Infizierten in Österreich die Infektion erst sechs Monate oder kürzer vor dem Auftreten der ersten Aids-definierenden Erkrankungen entdeckt. Dazu gehören etwa die Pneumocystis-carinii-Pneumonie und die Tuberkulose.

In Deutschland nimmt nach Angaben von Privatdozent Helmut Jablonowski aus Salzgitter die Rate der Spätdiagnosen auch zu. Inzwischen wird bei etwa zehn Prozent der HIV-Infizierten die Diagnose erst dann gestellt, wenn Betroffene bereits Aids-definierende Erkrankungen haben. Nach Erfahrungen in Österreich wird zum Beispiel bei 72 Prozent der Patienten, die sich durch heterosexuelle Kontakte infiziert haben, die Diagnose erst spät gestellt.

Es bestehe die Gefahr, daß Geschlechtspartner der Infizierten unbewußt angesteckt werden, so Schmied. Außerdem gehe wertvolle Zeit für die Therapie verloren.

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