Resistenztest hilft bei Umstellung der HIV-Therapie

WIEN (wst). Steigt bei HIV-infizierten Patienten unter einer antiretroviralen Behandlung die Virusmenge im Blut, ist ein Wechsel oder eine Erweiterung der Therapie angezeigt. Um dann keine Zeit mit ineffektiven Alternativen zu verlieren, sollte die Umstellung grundsätzlich vom Resultat eines Resistenztests abhängig gemacht werden.

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Eine etwa 360 Euro teure genotypische Resistenztestung wird heute bei jedem Therapieversagen von den gesetzlichen Krankenkassen problemlos erstattet. Daran hat Dr. Rolf Kaiser vom Institut für Virologie der Universität Köln erinnert. Dennoch werde dieser Schritt noch von zu vielen Ärzten, die HIV-Infizierte betreuen, umgangen oder zu lange hinausgeschoben.

Ein Grund sei sicher die Sorge, daß das kompliziert anmutende Ergebnis einer Resistenzanalyse von Ärzten nicht richtig interpretiert werden könne. Die Labors, die HIV-Resistenztests machen, seien jedoch für jede Rückfrage offen und würden bei der Therapie-Entscheidung für die konkreten Patienten behilflich sein, sagte Kaiser auf einem Symposium des Unternehmens Hoffmann-La Roche beim Aids-Kongreß in Wien. Er ermutigte damit zu einer regen Kommunikation zwischen Praxis und Labor.

Da immer mehr Patienten bereits zum Zeitpunkt der Diagnose, wie berichtet, mit teilweise sogar mehrfach resistenten HI-Viren infiziert sind, wäre es sinnvoll, bereits die Ersttherapie vom Ergebnis eines Resistenztests abhängig zu machen.

Eine solcher Test bei noch nicht therapierten Patienten ist zwar noch keine Kassenleistung. Unternehmen, die in ihrem Arzneimittelsortiment Komponenten einer resistenzbrechenden antiretroviralen Kombinationstherapie haben, erklärten sich jedoch zunehmend bereit, auf Anfrage die Kosten eines solchen initialen Tests zu übernehmen, sagte Kaiser.

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