Asien steht vor einer Aids-Epidemie

KOBE (dpa). Die Vereinten Nationen haben vor einer rapiden Ausbreitung von Aids in Asien gewarnt. In den kommenden fünf Jahren könnten sich zwölf Millionen Menschen im asiatisch-pazifischen Raum mit HIV infizieren, heißt es in einem UNAIDS-Bericht.

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Durch die schnelle Ausbreitung in China, Indonesien und Vietnam sei Ostasien derzeit die Weltgegend mit der höchsten Zuwachsrate bei Aids. Hauptprobleme seien die seltene Benutzung von Kondomen, begrenzter Zugang zu Aids-Tests, Prostitution und der Drogenkonsum mit Spritzen, sagte UNAIDS-Geschäftsführer Peter Piot bei einem Kongreß zur Aids-Bekämpfung im japanischen Kobe.

Die Hälfte der befürchteten Infektionen lasse sich zwar durch eine Aufstockung der Vorbeugungsprogramme verhindern. Bis jetzt erreichten diese jedoch nur einen geringen Teil der besonders gefährdeten Menschen.

Die UN fordern, den Kampf gegen Aids in Asien und dem pazifischen Raum ebenso wie in Afrika zu einer vorrangigen Aufgabe der Weltgemeinschaft zu erklären. Schon jetzt sind laut UNAIDS mehr als acht Millionen Menschen in Asien HIV-infiziert. Mehr Infizierte gibt es nur im südlichen Afrika. Weltweit leben etwa 40 Millionen Menschen mit HIV.

Mehrere asiatische Länder wie Bangladesch, Japan, Laos, Osttimor, Pakistan und die Philippinen haben dem Bericht zufolge noch sehr gute Chancen, große Aids-Epidemien zu verhindern. Bislang ist in diesen Staaten weniger als ein Prozent der Bevölkerung infiziert, in Japan sogar weniger als 0,1 Prozent.

Allerdings hätten Zielgruppenprogramme zur Prävention in Süd- und Südostasien 2003 nur 19 Prozent der Prostituierten, fünf Prozent der Benutzer von Drogenspritzen und zwei Prozent der homosexuellen Männer erreicht.

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