Diagnose-Tips bei Verdacht auf Lungenhochdruck

MÜNCHEN (wst). HIV-Infizierte haben ein im Vergleich zur übrigen Bevölkerung stark erhöhtes Risiko für eine pulmonale arterielle Hypertonie (PAH). Besonders bei Patienten mit unklarer Dyspnoe bei Belastung solle man hellhörig werden und nach einer PAH fahnden, empfiehlt Dr. Till Neumann vom Zentrum für Innere Medizin der Universitätsklinik Essen.

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Das häufigste zuerst beklagte Leitsymptom einer PAH ist die Belastungsdyspnoe, erinnerte Neumann auf einem vom Unternehmen Actelion unterstützten Symposium zu den 11. Münchner AIDS-Tagen. Der Verdacht erhärte sich, wenn die Patienten zusätzlich über Synkopen und thorakale Beschwerden klagen.

Scheiden als Erklärung für die Belastungsdyspnoe andere häufigere Ursachen wie pulmonale Infektionen, restriktive oder obstruktive Ventilationsstörungen, Linksherzerkrankungen und koronare Herzkrankheit aus, sollte nach Angaben von Neumann zunächst eine nicht-invasive gezielte PAH-Abklärung erfolgen. Wichtigste Untersuchungsmethode sei hierbei die Echokardiographie. Suspekte indirekte Zeichen für eine PAH sind hypertrophierte rechtsseitige Herzhöhlen sowie eine paradoxe Septumbewegung. Bei den meisten Patienten läßt sich sogar der systolische Pulmonalarteriendruck mit Hilfe der Doppler-Echokardiographie über der Trikuspidal-Klappe abschätzen. Zudem können bestimmte EKG-Zeichen wie eine Rechtsdrehung der elektrischen Herzachse und im Röntgenthorax ein Kalibersprung von Lappen- zu Segmentarterien für eine PAH sprechen.

Erhärten diese Untersuchungsmethoden den Verdacht auf eine PAH, sollte die weitere Abklärung in spezialisierten Zentren erfolgen, sagte Neumann. Dort gehört die letztendlich beweisende Rechtsherzkatheteruntersuchung inklusive Vasoreagibilitätstestung zum Standard.

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