KOMMENTAR
Vor der HIV-Therapie steht der Resistenztest
Die Entdeckung, daß es drei weitere Menschen gibt, die ein ähnlich aggressives resistentes HIV tragen wie der New Yorker Aids-Patient, der vor etwa zwei Jahren überraschend schnell erkrankt ist, macht deutlich, wie notwendig Resistenztests sind - und das am besten schon vor Beginn einer antiretroviralen Therapie.
Diese Notwendigkeit begründet sich auch auf der Beobachtung, daß sich in Deutschland etwa 15 Prozent der HIV-Infizierten mit bereits resistenten Viren infiziert haben. Um gleich zu Therapiebeginn die optimale Kombination von Medikamenten zusammenstellen zu können, muß bekannt sein, gegen welche Substanzen die Viren des HIV-Infizierten gegebenenfalls resistent sind.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß eine Therapie, die nach einem genotypischen Resistenztest ausgerichtet ist, selbst bei jenen Patienten erfolgreich ist, die mehrfachresistente Viren haben: Die Menge der Erreger läßt sich unter die Nachweis-Grenze drücken. Das ist auch bei den HIV-Infizierten in der New Yorker Untersuchung gelungen - ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich seit Therapiebeginn offenbar nicht. Auch um die Ausbreitung resistenter HI-Viren zu bremsen, kommt man an den Tests nicht vorbei.
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