PARTNER Studie

Frühe Therapie schützt Partner vor HIV

Wenn HIV-Infizierte erfolgreich behandelt werden, ist die Ansteckungsgefahr auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr sehr gering.

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BERN. Die medikamentöse HIV-Therapie schützt nicht nur die infizierte Person vor einem Ausbruch der Krankheit, sondern auch deren Partner vor einer Ansteckung. Das zeigt eine internationale Studie: Die Ergebnisse der sogenannten PARTNER Studie sind jetzt publiziert worden (JAMA. 2016; 316(2): 171-181), teilt das Universitätsspital Bern mit, das an der Studie beteiligt war.

Die Studie zeige, dass erfolgreich behandelte HIV-infizierte Menschen ihre Partner auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr praktisch nicht anstecken.

Insgesamt 888 Paare, von denen ein Partner mit dem HI-Virus infiziert war, hatten durchschnittlich über mehr als ein Jahr lang Geschlechtsverkehr ohne Kondom. Während dieser Beobachtungszeit kam es zu keiner Ansteckung.

"Eine frühe und erfolgreiche HIV-Therapie kann die Übertragung des Virus praktisch vollständig verhindern. Damit könnte HIV prinzipiell ausgerottet werden", wird Professor Hansjakob Furrer, Direktor und Chefarzt der Universitätsklinik für Infektiologie des Inselspitals Bern, in der Mitteilung zitiert.

Je früher eine HIV-Infektion erkannt und behandelt wird, desto besser - für den Infizierten wie auch für dessen Partner oder Partnerin. HIV-Infizierte werden ja mit antiretroviralen Medikamenten behandelt. Bedingung für den Erfolg der Therapie ist, dass die Medikamente täglich und konsequent eingenommen werden, so das Universitätsspital.

Viele Personen wissen jedoch gar nicht, dass sie HIV-infiziert sind. Sie haben demnach auch keinen Zugang zu Beratung und Behandlung. Die Empfehlung müsse deshalb lauten: Wer sich einer Risikosituation ausgesetzt hat oder unsicher ist, sollte sich beraten und testen lassen. (eb)

Mehr Infos zu Aids-Prävention bietet die Deutsche AIDS-Hilfe auf: www.helpdirect.org/spenden-organisationen/details/deutsche-aids-hilfe-e-v

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