RKI warnt

Syphilis ist auf dem Vormarsch

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Durch die guten Therapiemöglichkeiten hat die HIV-Infektion deutlich an Schrecken verloren. Die Kehrseite: Sexuell übertragbare Erkrankungen (STD) nehmen wieder zu. Besonders die Zahl der Syphilisfälle ist seit 2010 kontinuierlich gestiegen: Allein 2015 wurden dem RKI 6834 neue Fälle gemeldet, 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurde der größte Zuwachs bei den MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) verzeichnet.

Nach Dr. Nils Postel, Infektiologe aus München, könnte hierbei die Einführung der PrEP eine Rolle spielen: PrEP-Nutzer neigen dazu, das Kondom, das ja nicht nur vor HIV-Infektion schützt, wegzulassen. In der IPERGAY-Studie zogen sich 34 Prozent der Teilnehmer eine STD zu (MMW Fortschr Med 2017; S2: 48–51).

Besorgniserregend sind auch die zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika, die bei Syphilis und Gonorrhö eingesetzt werden. Das RKI fordert, den "konsistenten Gebrauch von Kondomen bei Analverkehr unabhängig vom HIV-Status" noch stärker zu propagieren. Zusätzlich sollten vor allem sexuell aktive MSM regelmäßig auf Syphilis gescreent werden, nicht zuletzt, um das Transmissionsgeschehen frühzeitig zu unterbrechen.(eo)

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