Äthiopien kämpft unermüdlich gegen Malaria

Äthiopien verbucht im Kampf gegen Malaria erste Erfolge: Die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle geht zurück.

Veröffentlicht:

ADDIS ABEBA (dpa). Im ostafrikanischen Äthiopien ist Malaria die am weitesten verbreitete Infektionskrankheit - auch wenn sie seit einiger Zeit auf dem Rückmarsch ist.

Einem Bericht des Kinderhilfswerks Unicef von 2007 zufolge ist die Seuche für 20 Prozent aller Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren verantwortlich.

"75 Prozent der Landesfläche zählt als Ansteckungsgebiet, 68 Prozent der Bevölkerung leben in Risikoregionen", sagt Unicef-Malariaexperte Dereje Muluneh.

2003 letzte große Malaria-Epidemie

Nur Gebiete im Hochland, die mindestens 2000 Meter über dem Meeresspiegel liegen, sind Malaria-frei. Dazu gehört auch die Hauptstadt Addis Abeba.

Schwere Epidemien traten bisher zyklisch alle fünf bis acht Jahre auf. Die letzte große Malaria-Epidemie gab es 2003, als 16 Millionen Menschen unter der Seuche litten.

Rund 114.000 Äthiopier fielen der Krankheit in nur neun Monaten zum Opfer. Zahlreiche Organisationen versuchen seit Jahren, die Malaria in Äthiopien in den Griff zu bekommen.

Gründliche Aufklärungsarbeit und Erziehung zu gesünderer Ernährung und besserer Hygiene zeigen schon Wirkung. Seit 2005 wurden zudem landesweit Millionen von mit Insektizid behandelten Moskito-Netzen verteilt.

Studien zeigen Rückgang

Die Aktion, die die äthiopische Regierung zusammen mit dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GF) und der Weltbank durchführte, hat bereits vielen Kindern das Leben gerettet. Die Regierung plant weitere Aktionen.

"Jüngste Studien zeigen einen Rückgang in der Zahl der Erkrankungen und Todesfälle", sagt Scott Filler, Malaria-Experte des Globalen Fonds.

"Die Gründe hierfür können klimatisch bedingt sein, liegen aber wahrscheinlich in der aggressiven Aufstockung der Interventionen." Allein der GF hat mehrere hundert Millionen Dollar für die Malaria-Bekämpfung am Horn von Afrika locker gemacht.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Weltmalariatag

Invasive Malariamücke bedroht afrikanische Städte

Impfempfehlungen

Neuer STIKO-Chef fordert mehr Personal

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom