Mückenschutz immer wichtiger

Dengue-Fieber auf dem Vormarsch

Von Mücken übertragene Krankheiten wie Dengue-Fieber breiten sich weltweit aus. Daher ist der Mückenschutz auf immer mehr Reisen wichtig, betonen Reisemediziner.

Von Dr. Silke Engels und Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Anfang Oktober traten auf der Atlantikinsel Madeira mehrere autochthone Fälle von Dengue-Fieber auf. Bereits 2006 wurde der Vektor dort gefunden, ohne jedoch Infektionen zu verursachen.

Aktuell wurden rund 200 Verdachtsfälle registriert, davon konnten 18 labordiagnostisch bestätigt werden. Hierbei identifizierten Experten den Serotyp 1.

Von den Ausbrüchen sind die Regionen Funchal, Camara de Lobos und Santa Cruz betroffen. Dengue-Fieber wird von Aedes-Mücken, hauptsächlich Aedes aegypti, übertragen. Die Insekten sind tagaktiv und stechen überwiegend in der Dämmerung und im Morgengrauen.

Bedeckende, leichte Kleidung ein Mückenschutz

Zunehmend treten Infektionen auch in ehemals Dengue-freien Gebieten auf. Daher ist ein ausreichender Mückenschutz auch in Regionen außerhalb der Tropen empfehlenswert, um Erkrankungen wie Dengue-, West-Nil-Fieber oder Chikungunya zu vermeiden.

Gegen diese Infektionen existieren bisher weder wirksame Impfungen noch eine Chemoprophylaxe.

Ein wirksamer Mückenschutz besteht aus bedeckender, leichter Kleidung. Auf freie Hautstellen sollten Reisende ein Repellent mit DEET in einer Konzentration von mindestens 30 Prozent auftragen. Beim Schlafen schützt ein Moskitonetz.

Schlafräume sollten, sofern möglich, klimatisiert sein - denn Mücken fliegen nicht vom Warmen ins Kalte. Weiteren Schutz bieten Textilien, die mit einem Mücken- abweisenden Wirkstoff wie Permethrin imprägniert sind.

Treten bei Patienten hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen und gegebenenfalls Druckschmerzen hinter den Augen auf, sollten Ärzte auch bei nicht typischer Reisehistorie eine Infektion mit dem Dengue-Virus in Erwägung ziehen.

Infos zur Reisemedizin: www.crm.de

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