Reisemedizin

Gefahren durch Zecken, Milben und Co

Rickettsiosen können von Zecken, Milben und Läusen übertragen werden. Expositionsprophylaxe ist ratsam.

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Von Dr. Sandra Vergin und Professor Tomas Jelinek

DÜSSELDORF. Rickettsien sind intrazelluläre Bakterien, die unterschiedliche Krankheiten hervorrufen können. Sie werden in die Fleckfiebergruppe, Typhus-Gruppe und Tsutsugamushi-Gruppe eingeteilt. Reisemedizinisch wichtige Vertreter der Fleckfiebergruppe sind die Erreger des Afrikanischen Zeckenbissfiebers sowie des Rocky Mountain Spotted Fever (RMSF).

In beiden Fällen erfolgt die Übertragung auf den Menschen durch Zeckenstiche. Das Afrikanische Zeckenbissfieber ist in Subsahara-Afrika weit verbreitet und besonders auch für Safari-Urlauber eine Gefahr.

RMSF kommt vor allem im Südosten der USA vor, wo jährlich bis zu 2000 Erkrankungen registriert werden. Das milbenübertragene Tsutsugamushi-Fieber ist in Japan, China, Südostasien, Ozeanien, im nördlichen Australien sowie in Indien endemisch. Anfang Oktober wurden in Indien binnen drei Tagen 15 Neuerkrankungen gemeldet.

Oftmals schlechte hygienische Bedingungen

Die Erreger der Typhus-Gruppe werden durch Kleiderläuse (epidemisches Fleckfieber) oder Rattenflöhe (murines Fleckfieber) übertragen. Krankheitsausbrüche sind oftmals assoziiert mit schlechten hygienischen Bedingungen und kommen in Küstenstädten der Tropen und Subtropen mit hohen Rattenpopulationen vor.

Bei den meisten Rickettsiosen kommt es zunächst zu Fieber, oft begleitet von Kopfweh und teilweise Übelkeit und Erbrechen. Im Falle einer zeckenübertragenen Erkrankung treten häufig Hauteinblutungen, Lymphknotenschwellung oder Eschar (schwärzlicher Schorf) an der Erreger-Eintrittsstelle auf.

Unbehandelt können insbesondere RMSF, Tsutsugamushi-Fieber sowie epidemisches Fleckfieber tödlich verlaufen. Die Therapie sollte frühzeitig mit Doxycyclin oder einem Makrolid erfolgen. Zur Vermeidung von Rickettsiosen sind eine konsequente Expositionsprophylaxe sowie die Beachtung von Hygieneregeln ratsam.

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